Moosach:Flüchtlingsheim wird gebaut

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Gemeinde einigt sich mit Initiatoren des Bürgerbegehrens auf Vorgehen

Die zentrale Unterkunft für Asylbewerber in Moosach wird kommen. Das ist das Ergebnis eines von Bürgermeister Eugen Gillhuber (CSU) initiierten Treffens von Gemeinderatsvertretern und den Bewohnern des Sackmann-Hauses, die am Freitag angekündigt hatten, eine Unterschriftensammlung gegen den Bau zu starten. Der Gemeinderat sehe hohen Handlungsdruck, weil täglich Flüchtlinge im Landkreis ankommen, heißt es in einer Pressemitteilung, die die Nachbarschaftsinitiative am Sonntagnachmittag verschickte. Daher habe das Gremium beschlossen, dass das zentrale Gebäude gebaut werden soll, in das 46 Asylbewerber einquartiert werden sollen.

Das Konzept "Moosach - intelligente Integration", in dem die Anlieger eine dezentrale Unterbringung der Flüchtlinge im Ort vorschlagen, soll aber dazu dienen, einen Arbeitskreis zu dem Thema zu gründen, der die Vorschläge der Anwohner weiterentwickelt. Es soll in der nächsten Sitzung des Gemeinderats besprochen werden. Um die Moosacher Bevölkerung frühzeitig in die Planung einzubinden, soll im Februar außerdem eine öffentliche Bürgerveranstaltung gemeinsam mit den Anliegern organisiert werden. Es stünden nicht genügend Grundstücke zur Verfügung, um das dezentrale Konzept umzusetzen, machte die Gemeinde bei dem Treffen deutlich. Der Gemeinderat hatte im November beschlossen, auf dem freien Grundstück neben dem Sackmann-Haus ein Asylbewerberheim zu bauen, weil er damit verhindert wollte, dass die Turnhalle vom Landkreis in Beschlag genommen wird.

Die Nachbarn berechneten in ihrem Konzept, dass es 16 Wohnungen bräuchte, um 24 Asylbewerber im Ort unterzubringen. Diese Zahl entspräche der Summe nach dem Königsteiner Schlüssel, nach dem die Flüchtlinge auf die Landkreise verteilt werden - allerdings nicht auf die Kommunen. Ein Kinder- und Jugendpsychologe sowie ein Unternehmensberater, die im benachbarten Sackmann-Haus wohnen, hatten sich außerdem bereit erklärt, die Flüchtlinge psychologisch zu betreuen und Ehrenamtliche fortzubilden. Die Anlieger kündigten an, ihr Konzept bis zur Gemeinderatssitzung überarbeiten zu wollen.

© SZ vom 25.01.2016 / imei - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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