Moosach:Ein Haus für Flüchtlinge

Die Gemeinde will keine Containerunterkunft und baut lieber selbst ein Haus für 46 Asylbewerber.

Die Gemeinde Moosach baut eine Unterkunft für 46 Asylbewerber. Der Beschluss fiel bereits vergangene Woche auf einer nichtöffentlichen Sitzung des Gemeinderats. Nun informierte Bürgermeister Eugen Gillhuber (CSU) die Bürger, von denen dazu etwa 150 ins Pfarrheim kamen, das ist fast jeder zehnte Moosacher.

Derzeit sind in der Gemeinde neun Asylbewerber untergebracht - selbst für den kleinen Ort ist das weniger, als es einer landkreisweiten Verteilung entsprechend der Einwohnerzahl entspräche. Wäre die Gemeinde nicht tätig geworden, hätte eine Beschlagnahmung der Schulturnhalle gedroht. Zunächst hatten die Moosacher darüber nachgedacht, dem Landratsamt einfach ein leeres Grundstück zur Verfügung zu stellen. Darauf hätte der Kreis ein Containerdorf stellen können. Dann habe man sich, so Zweiter Bürgermeister Willi Mirus (AMB) zur SZ, für die "nachhaltigere" Lösung entschieden: Die Gemeinde baut selbst ein Haus für die Flüchtlinge. Das kostet zwar zunächst 1,4 Millionen Euro, das Landratsamt zahlt jedoch für jeden Bewohner 250 Euro Monatsmiete. Nach etwa zehn Jahren hätten sich die Baukosten so theoretisch amortisiert. Wenn das Haus nicht mehr als Asylunterkunft gebraucht wird, kann es die Gemeinde anderweitig nutzen, etwa für einen Kindergarten.

Der Gemeinderat habe dem Projekt daher mit "großer Mehrheit" zugestimmt, sagt Mirus, und auch von den Bürgern habe es "kein Wort der Kritik" gegeben, dafür viel Applaus. Im September 2016 soll die Unterkunft bezugsfertig sein.

© SZ vom 25.11.2015 / chen - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: