Mitten in Zorneding:Bäumchen wechsle dich

Mitten in Zorneding: Seit drei Jahren wartet der König auf einen neuen Baum.

Seit drei Jahren wartet der König auf einen neuen Baum.

(Foto: Christian Endt)

König Ludwig wartet seit drei Jahren auf einen neuen Schattenspender

Von Wieland Bögel

Die Gemeinde Zorneding verfügt über zahlreiche Sehenswürdigkeiten, etwa eine schöne alte Kirche, mehrere Wirtshäuser und eine zauberhaft schnörkellose Ortsdurchfahrt. An dieser befindet sich nicht nur eines der oben erwähnten Wirtshäuser und der Maibaum, der ebenfalls auf die Liste der Zornedinger Sehenswürdigleiten gehört, sondern auch ein Stück Geschichte: ein Denkmal. Dieses erinnert sowohl an den königlichsten der bayerischen Könige, Ludwig II, als auch an die tapferen Zornedinger, die unter seinem Banner 1870 in den sehr erfolgreichen Krieg gegen die Franzosen und vier Jahre zuvor in den nicht ganz so erfolgreichen Krieg gegen die Preußen gezogen waren. Geschmückt ist das Denkmal mit den Namen der tapferen Krieger und mit einer Büste des Märchenkönigs - und bis vor knapp drei Jahren war es auch noch von einer Linde beschattet. Doch die war nach Jahrzehnten Wind und Wetter einsturzgefährdet und musste gefällt werden, seitdem sind der König und seine tapferen Krieger ihre Bedachung los.

Eigentlich sollte längst Ersatz in Form eines neuen Baumes her, zunächst war das zur 1200-Jahr-Feier 2013 geplant, dann ein Jahr später, dann noch eins und so weiter. . . Grund genug für die CSU, nun im Gemeinderat anzufragen, wo er denn jetzt bleibt, der Baum für den König, schließlich hatte man die Ersatzpflanzung ja sogar im Gemeinderat einst beschlossen. Bürgermeister Piet Mayr konnte in seiner Antwort genau Auskunft über den Verbleib des Baumes geben - und dann wiederum doch nicht. Denn eigentlich hatte man geplant, einen anderen in der Gemeinde vorhandenen Baum auszugraben und neben den König zu pflanzen. Doch leider hat sich herausgestellt, dass keiner der Kandidaten die nötigen Anforderungen für eine royale Beschattung mitbrachte, keiner war in einem Zustand, den man einem König zumuten wollte. "Wir haben keinen geeigneten Baum", schloss Mayr seine Erklärung vor dem Gemeinderat. Kündigte aber an, das ändern zu wollen: Ludwig bekommt seinen Baum, und wenn man einen kaufen muss.

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