Dass sich nach den wenig erfreulichen Wetterkapriolen der vergangenen Wochen so manch ein Ebersberger aus ganzem Herzen über den Sommer des vergangenen Wochenendes gefreut hat, ist ja durchaus verständlich. Viele wiederum konnten dieses Hoch gar nicht abwarten, das zumindest lässt sich daraus schließen, dass sich das Grafinger Freibad seit seiner Öffnung vor 14 Tagen großer Beliebtheit erfreut. Dass danach der Hals vielleicht ein wenig kratzte, nahmen offensichtlich viele Sommerfrischler gerne in Kauf.
Manchmal aber schien die Sehnsucht nach dem Sommer tatsächlich seltsame Blüten zu treiben. Eines schönen Morgens in Grafing, die Sonnenstrahlen wärmten schon, aber die Luft war noch frisch, stieg neben der Wasserburger Straße dicker grauer Rauch auf. Die Quelle der bedrohlichen Schwaden lag auf einem kleinen Parkplatz, zwischen Carport und Mehrfamilienhaus. Dichter Berufsverkehr strömte vorbei, doch keiner der Fahrer nahm Notiz von der potenziellen Gefahr. Auf der Terrasse des Bäckers schräg gegenüber saßen zwei Freundinnen, sie nutzten den Sommeranflug für einen schnellen Kaffee vor der Arbeit, als die eine den Rauch bemerkte. Unaufhörlich qualmte es hinter der Garage hervor. Ob dort wohl eine Mülltonne brennt? Oder vielleicht sogar ein Auto?
Da die Lage aus der Ferne einfach nicht zu beurteilen war, beschloss eine der beiden Frauen, nachzusehen - bevor sie die Feuerwehr vielleicht ganz umsonst ruft. Sie überquerte also die Straße, schaute um die Ecke und sah: zwei Männer, die sich auf einem kleinen Grill ihr Frühstück zubereiten. Und nicht nur mit dem Sommerfeeling hatten es die beiden eilig, sondern auch mit dem Essen: Obwohl das Feuer noch ordentlich qualmte, hatten sie bereits zwei dicke große Steaks auf den Rost geschmissen.