Mitten in Ebersberg:Mit Statistik zur Partnerschaft

Während sich Paartherapeuten noch mit dem Verhältnis zwischen Mann und Frau abmühen, haben Zahlenfreaks das Rätsel längst gelöst: Man muss nur ein bisschen herumfahren, und schon klappt es zwischen den Geschlechtern

Von Wieland Bögel

Das Verhältnis von Frauen und Männern ist nicht immer einfach. Davon künden Hunderte Regalmeter entsprechender Ratgeberliteratur zu dem Thema. Dem sich auch ein veritabler Zweig der Unterhaltungsindustrie angenommen hat, genau wie eine unzählbare Schar an Therapeuten, Psychologen und sonstigen Menschen, die gerne mit anderen Menschen über deren Probleme sprechen. Ja, das Verhältnis von Frauen und Männern ist kompliziert - außer man ist Statistiker. Dann lässt es sich nämlich genau und in Zahlen definieren, dieses Verhältnis. Etwa in der Geburtenstatistik für den Landkreis. Die sagt aus, dass im vergangenen Jahr 1262 Babys auf die Welt kamen, deren Eltern zwischen Anzing und Aßling wohnen und dass die Mädchen mit 634 ein wenig das Näschen vorne haben.

Komplett ausgeglichen war das Verhältnis dabei in Egmating, Hohenlinden, Moosach und Steinhöring - hier kamen jeweils genau so viele Mädchen wie Buben zur Welt. Verhältnismäßig ausgeglichen war es in Ebersberg und Oberpframmern, wo je ein Bub mehr auf die Welt kam, und in Frauenneuharting, wo ein Mädchen mehr geboren wurde. Dagegen gibt es in Grafing und Poing einen deutlichen Frauenüberschuss, jeweils 14 Mädchen mehr als Jungs kamen vergangenes Jahr dort zur Welt - in Vaterstetten und Kirchseeon ist es übrigens genau umgekehrt, wie auch in Baiern und Bruck, wo das Mädchen-Buben-Verhältnis einmal sieben zu fünf und einmal vier zu sieben ausfällt.

Eigentlich sehr praktisch, da kann man bereits jetzt gesellschaftliche Ereignisse der kommenden Jahre planen: So könnten der Bairer Burschenverein und die Brucker Dirndlschaft so von 2030 an öfter einmal gemeinsame Veranstaltungen planen, genau wie die Jugendzentren von Grafing und Kirchseeon beziehungsweise Poing und Vaterstetten. Etwas schwieriger könnte es dagegen für die Emmeringerinnen mit Geburtsjahr 2015 werden. Denn die sind mit 15 zu fünf eindeutig in der Überzahl - was glücklicherweise genau dem Buben-Überschuss von Aßling, Anzing, Oberpframmern und Glonn entspricht, braucht man bloß ein bisschen rumfahren. Insofern ist eigentlich doch alles ganz einfach, das mit den Mädchen und Buben - man muss halt nur Statistiker sein.

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