Mitten in Ebersberg:Frohe Weihn . . . äh . . . Ferien

Die meisten freuen sich jetzt einfach auf den Sommerurlaub - doch manche denken schon viel weiter

Von Karin Kampwerth

Endlich. An diesem Freitag gibt es Zeugnisse. Und auch wenn das den einen oder anderen - egal ob Vater, Mutter oder Schüler - vielleicht nicht unbedingt zu Freudensprüngen motivieren wird, besteht doch aller Grund zum positiven Denken. Denn was jetzt kommt ist Entspannung pur. Für Kinder heißt das: Sechs Wochen und ein paar Zerquetschte Ausschlafen, Faulenzen, Baden gehen, Freunde treffen, in Urlaub fahren. Für Eltern heißt das: Keine mauligen Söhne und zickigen Töchter morgens aus den Betten treiben, keine Pausenbrote schmieren, keine pädagogische Peitsche schwingen, um die Brut damit rechtzeitig auf den Schulweg zu hetzen, kein Gezeter beim Vokabelabhören.

Man möchte eigentlich meinen, dass das Bildungspersonal ähnlich nach einer Unterbrechung des Alltags lechzt und sich nach Ruhe und Erholung sehnt. In den Schulen selber mag das so sein, auf Funktionärsebene sind die Ferien aber schon vorbei, bevor sie überhaupt begonnen haben. So erteilte der Bayerische Lehrerinnen- und Lehrerverband (BLLV) in dieser Woche schon einmal allerlei Ratschläge für den Beginn des neuen Schuljahres. Darin geht es um den Schulweg, die Inhalte in der ersten Klasse, den richtigen Schulranzen und - ja - um den ersten Schultag, auch wenn bis dahin erst einmal 45 freie Tage liegen.

Doch der BLLV ist mit seinen Gedankensprüngen nicht alleine. Auch bei der Grafinger VHS hat man sich wohl gedacht, dass es besser ist, schon einmal auf die Vorstellung des Winterprogramms im September hinzuweisen, bevor die Adressaten in den Ferienmodus wechseln. So richtig seiner Zeit voraus ist aber Franz Kisters, Organisator des ersten Ebersberger Krippenweges vorige Weihnachten. Kisters erinnert dieser Tage nämlich schon mal daran, dass es auch im kommenden Advent - also in 121 Tagen - eine Neuauflage geben wird und er deshalb schon jetzt um Anmeldungen von Geschäftsleuten bittet, die wieder eine Krippe in ihr Schaufenster stellen wollen. Kisters sucht für seinen Krippenweg übrigens auch nach ausgefallenen Krippen. Grund genug, sich über einen ganz anderen Zeitensprung zu freuen. Denn spätestens mit dem Ende der Sommerferien werden die Lebensmittelhändler endlich wieder Lebkuchen in ihre Regale legen. Vielleicht könnte man ja alles fein verbinden und, während man das winterliche Gebäck mümmelt, eine Krippe mit Sand, Seestern und Muschel aus dem Sommerurlaub basteln. In diesem Sinne: Schöne Ferien und frohe Weihnachten.

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