Mitten in Ebersberg:Die Musikkultur ist ein Schatz

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Ob in Kirche oder Schulaula, ob Klassik, Pop oder Jazz, die Konzerte in der Vorweihnachtszeit sind stets gut besucht - und zwar völlig zu Recht

Von Rita Baedeker

Alle Jahre wieder in der Adventszeit geben sie alles - die Schulorchester, Kinderchöre, Musikschüler, Bläser, Streicher und Pädagogen, aber auch die erwachsenen Sänger und Musikanten, die in sich den Geist der Weihnacht zum Leben erwecken. Und alle wollen sie nur das Eine: ein bisschen Ruhe und Frieden vermitteln, Stress und Hektik rausnehmen aus dem Alltag, Gelegenheit schaffen zu Einkehr und Besinnung, Freude und Genuss schenken.

Und die Menschen nehmen dieses Angebot dankbar an. Die vielen Konzerte, ob in Kirche oder Schulaula, ob Klassik, Pop oder Jazz, sind stets gut besucht - nicht nur von Papa, Mama, Geschwistern und den sieben besten Freundinnen. Auch andere Musikliebhaber zeigen Interesse an einer engagiert musizierenden Jugend; sie schätzen Zwei- und Dreigesang, Flötenquartette und englische Weihnachtslieder, Kantaten bei Kerzenlicht und den anschließenden Umtrunk mit Glühwein und Kinderpunsch. Man muss zudem nicht weit fahren bis zur nächsten Aula, zur nächsten Kirche, man muss nicht Monate vorher teure Karten reservieren, nicht wer-weiß-was Unbequemes anziehen. Gut, es sind nicht die stimmgewaltigen Kräfte und Wunderkinder der Musikszene, die da singen und spielen, aber was soll's? Perfektion, zumindest technisch, wird zur Genüge via TV und auf CD geliefert. Und ja, es geht klanglich auch mal was daneben. Aber Vielfalt, Ideenreichtum und Qualität der Konzerte haben sich in den vergangenen Jahren erheblich und hörbar gesteigert.

Nicht nur Miguel Ercolino, der seit September, Leiter der Marktkapelle Kirchseeon ist, staunt. Deutschland, so sagt er, sei für ihn eine Rarität, was klassische Musik anbelangt. In jeder noch so kleinen Stadt gebe es Orchester und Kapellen. Zudem wurde auch der "Kanon" der typisch vorweihnachtlichen Besinnungsmusik aufgebrochen. Auch Zeitgenössisches, nie zuvor Gehörtes, Witziges wird aufwendig und mit fantasievollem Begleitprogramm aufgeführt. Es mag zwar manchem manchmal so vorkommen, als sei das alles zu viel des Guten. Aber in Wahrheit ist die Musikkultur gerade auch hier im Landkreis ein kostbarer Schatz, der jeder Unterstützung würdig ist.

© SZ vom 23.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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