Mitten in Ebersberg:Daneben gegoogelt

Die Internet-Suchmaschine weiß eben auch nicht alles. In Ebersberg liegt Google-Maps sogar ganz schön daneben

Von Karin Kampwerth

Dass englisch sprechenden Nationen kein eigener Begriff für den Kindergarten eingefallen ist, dürfte bekannt sein. Überraschender ist aber, dass es Wörter wie Baumkuchen, Bratwurst, Doppelgänger, Hefeweizen und Kohlrabi ebenfalls ins angelsächsische Vokabular geschafft haben. Nicht zu vergessen Dirndl und Lederhosen, ohne diese Ausrüstung würden Australier, Amerikaner oder Briten im Wiesn-Bierzelt kaum auf die Bänke steigen.

Woher man das alles weiß? Natürlich von Google, dieser mit nützlichem wie auch blödsinnigem Wissen über Gott und die Welt vollgepackten Internet-Suchmaschine. Fragt man Google zum Beispiel nach dem Lichtschutzfaktor von Nuss-Nougat-Creme, kommt 9,7 heraus. Wer rätselt, ob Cola Light leichter als eine normale Cola ist, erfährt, dass, wenn man eine Cola-Light-Dose und eine Cola-Dose in einen Eimer mit Wasser legt, die Süßstoff-Cola schwimmt, während die Zuckercola absäuft. Und Angestellte, die sich ohne Erlaubnis des Chefs am kommenden Montag einen Brückentag genehmigen, könnten von Google erfahren, dass der Begriff "blau machen" wohl vom Wäsche färben mit Indigo stammt. Während die blau gefärbten Stoffstücke trockneten, gab es für die Färber nichts zu tun.

Google weiß aber auch nicht alles, in Ebersberg hat es sogar ziemlich daneben gelegen. Denn den Wertstoffhof bei Landwied bezeichnet die Suchmaschine auf ihrer Online-Karte tatsächlich als "Klosterbauhof Ebersberg". Möglicherweise hat Google da was falsch interpretiert. Denn während man in einem Wertstoffhof alten Krempel abgibt, wird dieser im Klosterbauhof bewahrt. Ob die Maschine inzwischen weiß, dass nicht nur Irren, sondern auch googeln menschlich ist, wurde noch nicht ausprobiert.

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