Mein Plätzchen:Indische Liebesbriefe

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Mala Munindiy aus der Zimtblüte backt mit viel Gefühl.

Von Sandra Langmann

Kardamom, Zimt, Nüsse und Rosinen sind in der indischen Küche Pflicht - auch beim Plätzchenbacken. Zahlreiche Gewürze werden dem süßen Teig beigemischt und ergeben einen völlig anderen Geschmack, wie man es von Plätzchen in Deutschland gewohnt ist. Nirmala Munindy, besser bekannt als Mala und Gesicht des Ebersberger Cafés Zimtblüte, kann sich aber nicht entscheiden, welche Leckereien ihr besser schmecken und beschreibt daher die indische Variante einfach als "anders". Mala liebt es zu backen, und verwöhnt die Ebersberger beispielsweise mit ihrer atemberaubenden Mango-Sahne-Torte, deren Verzehr dem Gaumen eine wahre Freude bereitet.

Seitdem sie seit dreieinhalb Jahren Inhaberin des Cafés Zimtblüte ist, backt sie eher für ihre Gäste als für sich. Für die Weihnachtsplätzchen nimmt sie sich aber die Zeit. So hat sie es sich mit ihrer 18-jährigen Tochter zur Tradition gemacht, in der Küche zu stehen und Plätzchen zu backen. Die Gemeinsamkeit stehe ganz klar im Vordergrund, denn jeder habe sonst immer so viel zu tun und ist hektisch, sagt Mala. Die beiden backen traditionelle Plätzchen der Schwieger- und Großmutter, die bereits verstorben ist. Aber auch aktuelle Sorten werden ausprobiert.

Seit sie in Deutschland lebt hat Mala nicht mehr wirklich indisch gebacken, umso mehr funkeln ihre Augen, wenn sie von den malaysischen Love Letters (), einer indischen Süßigkeit, schwärmt. "Dafür verwenden wir Reismehl und Kokosöl", erzählt sie, das mache die Köstlichkeiten so leicht, "dass man Hunderte davon essen könnte", verrät Mala. Die gefalteten Briefchen sind aufgrund ihres feinen Geschmacks ein Liebesbrief an die Sinne, so die Definition. In ihrer Heimat Malaysia werden eher verschiedene Süßigkeiten rund um das Lichterfest verspeist. Typische Plätzchen fanden dann aus Amerika Eingang in die asiatische Küche.

Allerdings muss sich Mala noch etwas gedulden, ehe sie zugreifen darf, denn die Süßigkeiten werden bei ihr erst vom 24. Dezember an gegessen. Diese Tradition habe sie von ihrem Mann übernommen. Das sei hin und wieder etwas schwierig, "dafür schmeckt es am Weihnachtstag umso besser", sagt Mala.

Das Rezept für zirka 32 Stück. Zutaten: 3 große Eier, 200 g Zucker, 30 g Taiokamehl (im Asialaden). 150 g Reismehl gesiebt, 60 g Mehl gesiebt, 250 ml Kokosnuss-Creme, 120 ml Wasser. Zubereitung: Eier und Zucker in einer Schale gut vermengen und Kokos-Creme hinzufügen, bis eine glatte Masse entsteht, anschließend das Wasser hinzugeben und gut vermengen. Den Teig durch ein feines Sieb streichen und für eine Stunde ruhen lassen, in der Zwischenzeit das Waffeleisen vorheizen. Zwei Esslöffel des Teiges in die Form geben, die Form schließen und für etwa eine Minute backen, bis der Teig goldbraun ist. Dann das Plätzchen entnehmen und rasch zuerst zur Hälfte und dann zu einem Viertel falten. Den Love-Letter leicht andrücken und abkühlen lassen. Es empfiehlt sich, die Liebesbriefe in einem luftdicht verschlossenen Behälter aufzubewahren.

© SZ vom 10.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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