Markt Schwaben/Poing:Bürgermeister machen Druck

Flugsicherung soll Fragen zum Thema Fluglärm beantworten

Die Klagen der Menschen im Norden des Landkreises über Fluglärm nehmen zu, jetzt haben sich die Bürgermeister in den Gemeinden Markt Schwaben, Poing, Pliening, Anzing und Forstinning zusammengetan, um von der Deutschen Flugsicherung dazu Antworten einzufordern. Das hat Poings Bürgermeister Albert Hingerl (SPD) am Donnerstagabend im Gemeinderat verkündet. Anlass war eine Anfrage der SPD-Fraktion zu diesem Thema.

Denn in der Vergangenheit hatte die Flugsicherung immer wieder darauf verwiesen, dass sich am Flugbetrieb nichts so Wesentliches geändert habe, dass größere Lärmbelastung damit zu begründen sei. Im Übrigen würden Grenzwerte im Norden des Landkreises deutlich unterschritten. Nun aber legen die Bürgermeister im Landkreisnorden einen umfangreichen Fragenkatalog vor, wie Markt Schwabens Bürgermeister Georg Hohmann (SPD) auf Anfrage bestätigte. Dabei, so Hohmann, verweise man auch auf offizielle Messergebnisse. Denen zufolge habe sich zwischen 2002 und 2016 der Dauerschallpegel, bei dem die durchschnittliche Lärmbelastung gemessen wird, von 28,7 auf 44,9 Dezibel erhöht. Weil die Lärmempfindung logarithmisch verläuft, bedeutet das nach Angaben des Bürgermeisters, dass der empfundene Lärm sich in diesem Zeitraum verdreifacht hat. Die Zahl der Flugbewegungen habe aber nur um etwa 15 Prozent zugenommen. Hierfür wolle man eine Begründung von der Flugsicherung, unterstreicht Hohmann. Massiv zugenommen hat, wie er erläutert, aber auch die Zahl der einzelnen "Lärmereignisse", also der Momente, in denen es deutlich lauter ist als sonst. Die Lärmereignisse über 65 Dezibel seien von 27 auf 485 im jeweiligen Messzeitraum angestiegen, die Lärmereignisse über 70 Dezibel von sechs auf 99. Auch hierzu fordere man eine Erklärung, vor allem, weil ja immer die Rede davon sei, dass Flugzeuge heute viel leiser seien als früher. Darüber hinaus bitten die Nord-Bürgermeister um Zugang zu den sogenannte Fanomos-Auswertungen, die Aufschluss geben über die Flugrouten. Eine Delegation der Markt Schwabener SPD hatte bei einem Besuch bei der Flugsicherung im August diese Auswertungen zwar einsehen können, aber nicht zur Verfügung gestellt bekommen.

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