Markt Schwabener Grund- und Mittelschule:Aus zwei mach eins

Markt Schwabener Grund- und Mittelschule: Auf dem Jahnsportplatz soll das neue Gebäude für die Groß-Schule errichtet werden.

Auf dem Jahnsportplatz soll das neue Gebäude für die Groß-Schule errichtet werden.

(Foto: Christian Endt, Fotografie & Lic)

Der Markt Schwabener Gemeinderat spricht sich dafür aus, für die Grund- und die Mittelschule ein Gebäude auf dem Jahnsportplatz zu errichten - sofern das staatlich gefördert wird.

Von Isabel Meixner, Markt Schwaben

Schüler und Lehrer der Mittelschule Markt Schwaben können sich berechtigte Hoffnungen machen, dass ihre jetzigen maroden Gebäude abgerissen und durch einen Neubau auf dem angrenzenden Jahnsportplatz ersetzt werden. In einer nicht-öffentlichen Sitzung hat der Gemeinderat am Wochenende entschieden, von den Planern zwei Szenarien genauer untersuchen zu lassen, die in unterschiedlicher Ausgestaltung eine Zusammenlegung von Grund- und Mittelschule in einem Gebäude auf dem Jahnsportplatz vorsehen.

In der ersten Variante werden beide Schulen in Gänze in dem Neubau untergebracht; im zweiten wird die überfüllte Grundschule am jetzigen Standort saniert und um einen Anbau auf dem Fußballfeld erweitert, in dem auch die Mittelschule unterkommen würde.

Die Entscheidung haben sich die Gemeinderäte nicht leicht gemacht: Unter Leitung eines Moderators haben sie sechs Stunden lang definiert, welche Kriterien ihnen beim Schulneubau wichtig sind, haben diese Punkte individuell gewichtet und mit verschiedenen Bauszenarien abgeglichen. So konnte jeder Gemeinderat für sich festlegen, ob für ihn beispielsweise wichtiger ist, den Jahnsportplatz zu erhalten, den Schulalltag während der Bauzeit möglichst wenig zu beeinflussen, oder die Baukosten niedrig zu halten.

Die nun bevorzugten Varianten hätten "mit Abstand die höchsten Bewertungen" gehabt, sagte Bürgermeister Georg Hohmann (SPD). Er zeigte sich mit der Moderation zufrieden. Denn in der Sitzung sei es nicht darum gegangen, wer mit seinen Argumenten recht hat, sondern darum, die verschiedenen Zielvorstellungen zu vereinen.

Der Jahnplatz könnte allerdings nicht erhalten werden

Dennoch dürfte sich mancher Gemeinderat einen anderen Ausgang der Sitzung gewünscht haben. Denn sollte eine der beiden Varianten letztlich realisiert werden, würde das bedeuten, dass der Jahnsportplatz an jetziger Stelle nicht erhalten werden kann. Stattdessen soll ein Sportplatz an der Stelle der Mittelschule entstehen. Speziell die Freien Wähler hatten sich in der Vergangenheit aber dafür stark gemacht, den Jahnsportplatz, auf dem bis jetzt zahlreiche Fußballmannschaften trainieren, zu erhalten.

Bei dem Thema Schulneubau ist mittlerweile eine gewisse Eile geboten: Die Grundschule weicht seit Jahren aus Platzmangel auf Räume der Mittelschule und Container aus und erwartet im nächsten Schuljahr wieder ein Mehr an Schülern. Die Mittelschule wiederum ist nach Jahren der Minimalstinvestitionen derart heruntergekommen, dass sie laut Architektengutachten in vielen Teilen ein Fall für die Abrissbirne ist.

Markt Schwabener Grund- und Mittelschule: Vergammelte Fenster und Schlimmeres. Experten empfehlen für die Mittelschule die Abrissbirne.

Vergammelte Fenster und Schlimmeres. Experten empfehlen für die Mittelschule die Abrissbirne.

(Foto: Christian Endt, Fotografie & Lic)

Dass letztlich auch wirklich eine der beiden favorisierten Varianten realisiert wird, ist jedoch nicht ausgemachte Sache. Denn das Votum des Gemeinderats besagt, zunächst die zwei Szenarien auf Machbarkeit zu überprüfen. Die Architekten sollen nun unter anderem untersuchen, wie teuer die Sanierung von Grund- und Mittelschule wäre - nicht, weil die Gebäude dann tatsächlich saniert werden, sondern weil der Freistaat Neubauten nur dann fördert, wenn die Sanierung mindestens 20 Prozent günstiger im Vergleich zu einem Neubau kommt. "Wir müssen uns die Variante raussuchen, die wir gefördert bekommen", sagt Hohmann.

Die betroffenen Schulleiter waren zu der Sitzung nicht eingeladen. Sie hatten in Vorgesprächen mit den Architekten die Möglichkeit, ihre Wünsche und Bedenken zu äußern. Auch sollen sie nun wieder gefragt werden, wenn es darum geht, wie die zwei Varianten am besten realisiert werden können. Mittelschulrektor Rainer Elfinger hatte es zuvor als sein Hauptanliegen bezeichnet, dass der Um- oder Neubau nicht den laufenden Schulbetrieb stören. Grundschulleiterin Susanne Anderl-Schottner dagegen wollte ein Miteinander von Grund- und Mittelschule in einem Schulhaus vermeiden, was nun aber in beiden vom Gemeinderat präferierten Varianten der Fall wäre.

Eine Frage ist jedoch nach wie vor ungeklärt: Wo kommen die Parkplätze für Lehrer und Eltern hin? Die Architekten hatten bei ihrer Untersuchung festgestellt, dass für beide Einrichtungen nur 37 anstelle von geforderten 60 Parkplätzen existieren. Ob diese künftig in einer Tiefgarage, auf einem Parkdeck oder ebenerdig nachgewiesen werden, wird wohl nicht nur eine ästhetische Frage, sondern vor allem eine Frage des Geldes werden.

Die Planer sollen sowohl für die Neubau- als auch für die Erweiterungsvariante Szenarien mit verschiedenen Parkmöglichkeiten ermitteln und einen ersten Kostenrahmen nennen. Erst wenn das alles geschehen ist, wird der Gemeinderat endgültig darüber entscheiden, welche Variante an Grund- und Mittelschule verwirklicht wird.

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