Markt Schwaben:Von Wählern überrannt

Markt Schwabener verzetteln sich bei Stimmenauszählung

Schneiden die Grünen im Landkreis besser ab als die SPD? Die Frage, welche der beiden Parteien nach der FDP drittstärkste politische Kraft im Landkreis würde, blieb am Sonntag bis weit nach 22 Uhr offen. Der Grund: In Markt Schwaben hatten sich Helfer bei der Auszählung der Stimmen im Wahllokal Kinderhaus Sonnenschein verzählt. Doch der Fehler war programmiert. Wie die stellvertretende Geschäftsleiterin des Markt Schwabener Rathauses, Beate Käser, am Montag berichtete, hatte die Gemeinde zuvor die Anzahl der Wahllokale von acht auf vier geschrumpft. Aus vermeintlich gutem Grund, so Käser weiter, denn bei den vergangenen Bundestagswahlen habe die Beteiligung in Markt Schwaben immer nur zwischen 50 und 60 Prozent gelegen. Außerdem hätten sich deutlich mehr Markt Schwabener für die Briefwahl entschieden. Am Sonntag allerdings war alles anders: Die Wahlbeteiligung lag mit 79,51 Prozent weitaus höher als erwartet, die Briefwähler hingegen seien weniger gewesen.

"Wir wurden von den Wählern überrannt", sagte Käser. Was ja grundsätzlich sehr erfreulich sei, die Wahlhelfer aber schlicht unter Stress gesetzt habe. Bei der Auszählung dann sei ein ungültiger Stimmzettel versehentlich den Stimmzetteln mit unterschiedlicher Erst- und Zweitstimme zugeordnet worden, weshalb das Ergebnis am Ende nicht mehr gepasst habe. "Den Helfern hat nach dem anstrengenden Tag der Kopf geraucht", sagte Käser, den Fehler hätten sie einfach nicht gefunden. Wahlleiterin Katrin de Laporte habe den Wahlabend dann doch noch glücklich beenden können. Am Abschneiden von SPD und Grünen hat die Verzögerung allerdings nichts mehr geändert. Mit 12,84 Prozent konnte sich die SPD knapp vor den Grünen mit 12,45 Prozent behaupten.

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