Markt Schwaben:Unbefriedigende Antworten

SPD-Vertreter informieren sich bei der Deutschen Flugsicherung

Eigentlich sollte das Treffen nur vier Stunden dauern, letztlich wurden aber sechs daraus. Schon allein das zeigt, dass es einiges zu besprechen gab bei dem Termin von Vertretern der Markt Schwabener SPD und interessierter Bürger mit der Deutschen Flugsicherung. Anlass war, dass sich die Markt Schwabener zunehmend vom Fluglärm gestört fühlen - und den Gründen für die steigende Belastung auf den Grund gehen wollten.

Allerdings blieben auch am Ende der Diskussion etliche Fragen offen. Während die Markt Schwabener anmerkten, dass ihrer Ansicht nach mehr Flugzeuge über die Gemeinde flögen, und das auch noch in niedrigerer Höhe, bestätigten das die Experten von der Flugsicherung nicht. Weder an den Flutrouten noch an den anderen Parametern habe sich etwas geändert, unterstrichen sie. Zur Bestätigung zeigen sie den Teilnehmern eine Fanomas-Grafik der Flugbewegungen von jeweils einem beispielhaften Tag aus dem Mai der Jahre 2011 bis 2016.

Die DFS versuchte auch, Verständnis für die Abweichung von Flugrouten zu wecken. Zum einen brauchten die Piloten das Funkfeuer Ottersberg nicht direkt zu überfliegen, sondern passierten es in einem Bogen in Richtung des südlichen Ortsrands von Markt Schwaben, zum anderen könnten Fluglotsen den Flugzeugen eine Abweichung von der Flugroute genehmigen, sobald die Flugzeuge eine Höhe von 5000 Fuß, also etwa 1500 Meter, am Tag beziehungsweise 8000 Fuß, etwa 2400 Meter, in der Nacht erreicht haben. So ergebe sich schon vor dem Funkfeuer eine Streuung der tatsächlichen Flugbewegungen über eine größere Fläche. Zumindest eine Verbesserung sei aber bereits durchgesetzt worden: Die DFS-Vertreter erklärten, dass alle schweren Maschinen - wie etwa eine Boing 747 oder ein Airbus A330 - seit dem 13. Juni von 22 Uhr an die längere Route nutzen müssen und damit wesentlich höher über dem Luftraum von Markt Schwaben eintreffen.

Ein positives Fazit zogen die Markt Schwabener am Ende des Besuchs dann doch: Man war sich einig, dass man einen detaillierten Einblick in die Arbeit der Flugsicherung erhalten und das Verständnis über die Flugbewegungen und deren Auswirkungen vertieft habe. Dennoch will der Ortsverein an dem Thema dran bleiben, wie in einer Pressemitteilung nach der Veranstaltung angekündigt wurde. Unter anderem soll möglicherweise der eigene Antrag, die Verschlechterung der Situation in der nächsten Sitzung der Fluglärmkommission zu diskutieren, noch einmal modifiziert und eventuell ergänzt werden. Es gebe Ansätze, bei Themen wie einem Nachtflugverbot und dem Dauerschallpegel auf dem politischen Weg etwas zu erreichen. Und der SPD-Ortsverein will sich jetzt auch noch mit dem Vergleich der Lärmmessung von 2002 mit der aktuellen von 2016 beschäftigen, um daraus eventuell weitere Ansatzpunkte gewinnen zu können.

Auch beim nächsten offenen Markt Schwabener SPD-Stammtisch steht das Thema Fluglärm noch einmal auf der Agenda. Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 7. September, von 19.30 Uhr an im Restaurant Mythos, Seifensiedergasse 4, statt.

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