Markt Schwaben:Turnhalle am Gymnasium gesperrt

Probleme mit Brandschutz und Statik: Sportvereine müssen Trainingsbetrieb stark einschränken

Barbara Mooser

Die Entscheidung fiel am Montagabend: Die Markt Schwabener Gymnasiumsturnhalle wird vorerst komplett gesperrt. Grund seien Probleme mit Statik und Brandschutz, sagte Andreas Stephan, Leiter der Zentralabteilung des Landratsamts, am Dienstag bei einem Pressegespräch. Die Sperrung dürfte mindestens zwei Wochen dauern, zunächst muss im Detail geklärt werden, welche Sofortmaßnahmen nötig sind.

Dass die weitere Hallennutzung ein Risiko bedeuten würde, war bei einer Routineuntersuchung, die seit dem Halleneinsturz in Bad Reichenhall alle fünf Jahre obligatorisch ist, entdeckt worden. Unter anderem müsse die Brandschutzsicherheit der Lüftungsanlagen technisch überprüft werden, so Stephan. Darüber hinaus werde auch die Statik des Daches untersucht. Dies habe das Staatliche Bauamt nach dem Rundgang zur Auflage gemacht. Erst in den nächsten Tagen wird sich zeigen, ob einige kleinere Sofortmaßnahmen reichen oder ob umfassende Umbauten erforderlich sind. Landrat Gottlieb Fauth unterstrich, Sicherheit gehe vor: "Mir liegt viel daran, dass Schulsport und Breitensport aufrecht erhalten werden können. Aber die Verantwortung bleibt bei uns im Haus und bei mir."

Die neue Situation trifft Markt Schwabens Sportler unvorbereitet - eigentlich hatten sie gehofft, ihre Halle demnächst wieder in vollem Umfang nutzen zu können. Schließlich hatte das Landratsamt vor einigen Wochen, ebenfalls aus Brandschutzgründen, die Kapazität der Dreifachhalle auf 200 Personen beschränkt und das Herausfahren der Tribüne verboten. "Das ist für uns bitter", kommentiert Kurt Gebhardt, Vorsitzender des TV Markt Schwaben, die Entwicklungen. Dennoch zeigt er Verständnis: "Man muss sagen, dass das Landratsamt richtig und konsequent gehandelt hat. Wenn es nicht geht, geht es halt nicht." So wie die Vertreter der Behörde die Situation geschildert hätten, "hatten wir bisher Glück, dass nichts passiert ist".

Dennoch beeinträchtigt die Sperrung den Trainingsbetrieb der Markt Schwabener Sportvereine erheblich. Bereits am Dienstagmittag tüftelte Gebhardt alternative Hallenbelegungspläne aus. Vor allem die Fußballer werden demnach unter der Hallensperrung leiden: "Wir müssen alle Fußballvereine rausschmeißen. Bei denen geht es zurzeit um die goldene Ananas, das müssen sie einsehen", erläutert Gebhardt. Die noch vorhandenen Hallenkapazitäten müssten in dieser Situation für Sportarten mit Ligabetrieb vorbehalten bleiben.

Auch der Schulsport in der Halle fällt vorerst flach, man bemühe sich aber um Ausweichmöglichkeiten, hieß es am Dienstag im Gymnasium. Sollte die Halle demnächst wieder geöffnet werden können, will das Landratamt gemeinsam mit der Kreisbrandinspektion weiter an einem Konzept arbeiten, das auch die Nutzung der Tribüne wieder ermöglicht. Denkbar sei beispielsweise, dass Brandwachen zur Auflage gemacht würden, so Stephan.

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