Markt Schwaben:Premiere in der Kirche

Markt Schwaben: Pfarrer Fuchs lädt zum Gottesdienst mit Flüchtlingen ein.

Pfarrer Fuchs lädt zum Gottesdienst mit Flüchtlingen ein.

(Foto: Gerhard Wilhelm)

Konfirmanden und Flüchtlinge gestalten Gottesdienst

Von Alina Schimansky, Markt Schwaben

"Konfirmanden begegnen Flüchtlingen, Asylsuchenden oder Gästen?" Pfarrer Karl-Heinz Fuchs und seine Konfirmanden seien sich nicht von Anfang an einig gewesen, unter welchem Namen sie die Gottesdienste am kommenden Sonntag in Markt Schwaben und in Anzing ankündigen sollten. "Konfirmanden begegnen christlichen Freunden", unter diesem Titel wird am Sonntag, 31. Januar, um 10 Uhr, in der Philippuskirche in Markt Schwaben und in der Högerkapelle in Anzing um 11.15 Uhr der Familiengottesdienst gefeiert.

"Wir wollen nicht nur über die Flüchtlinge sprechen, sondern sie einbeziehen", sagt Pastor Karl-Heinz Fuchs. Von zehn Flüchtlingen, die regelmäßig den Sonntagsgottesdienst besuchen, hätten sich fünf mit Freuden dazu bereit erklärt den Gottesdienst mit zu gestalten. In erster Linie würde es natürlich immer um den lieben Gott gehen, jedoch schlagen die Konfirmanden regelmäßig Themen vor, die im Gottesdienst aufgegriffen werden. Die christlichen Freunde werden Psalme aus der Bibel vorlesen und mitsingen. Einer der Flüchtlinge stammt ursprünglich aus Pakistan und werde in seiner Muttersprache, Urdu ein Lied vorsingen so wie den Psalm 23 aus der Bibel vortragen. "Wir sind sehr gut aufgestellt, hinsichtlich der Bibeln und den unterschiedlichen Sprachen", sagt Fuchs zufrieden.

Damit für die Kirchenbesucher die Botschaft, sowie die Lesungen verständlich werden, hat sich einer der Jugendlichen dazu bereit erklärt die Antworten der Flüchtlinge zu übersetzten. Für Fuchs ist es hier besonders wichtig, dass die Flüchtlinge frei antworten und sich zu nichts gedrängt fühlen.

Karl-Heinz Fuchs hatte die Flüchtlinge an Weihnachten gefragt, ob sie Lust hätten die Gottesdienste mit zu gestalten. Auch in Zukunft könne man sich vorstellen die Menschen mehr einzubeziehen, damit will der Pastor ein Zeichen für mehr Integration und Anerkennung setzen. Fuchs kann sich gut vorstellen, dass es die gemeinsam gestalteten Gottesdienste künftig regelmäßig gibt. Zunächst einmal will man aber die Resonanz auf die Premiere an diesem Sonntag abwarten.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: