Manchmal ist ein Gemeinderat doch ein wenig flott in seiner Beschlussfassung. So geschehen in der April-Sitzung des Markt Schwabener Gremiums, das seinerzeit holterdipolter die Einbahnstraßenregelung in der Alten Bräuhausgasse aufgehoben hat - nachdem sich ein paar Bürger via Gemeinderäte darüber beschwert hatten.
So leicht geht das mit der Verkehrsregelung dann aber doch nicht, denn das Landratsamt hat sich zwischenzeitlich eingeschaltet und die Aufhebung des Verbotes rückgängig gemacht. Aus gutem Grund, wie der zuständige Sachbearbeiter in seinem Schreiben an die Verwaltung erwähnt. Demnach wären vor der Einführung der Einbahnstraßenregelung viele Autofahrer bei Gegenverkehr auf den nur mit einem Niederbord ausgestatteten Gehwege nördlich der Tiefgarageneinfahrt ausgewichen. Die Gefahrenstelle sei im Landratsamt bekannt und aktenkundig, weshalb die Stelle entschärft werden müsse, um Gegenverkehr wieder zuzulassen.
Die Straße verbreitern und Parkplätze dafür zu streichen, das geht gar nicht, wie Katrin-Maria de Laporte von der Gemeindeverwaltung nun in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates einräumte. Und einen Gehsteig mit hoher Kante zu bauen, würde 13 000 bis 15 000 Euro kosten und fällt angesichts der klammen Gemeindefinanzen flach. Bleibt die Pollerlösung. Dieses verhindere nach Auffassung von de Laporte wirkungsvoll, dass Autos auf den Gehweg ausweichen, die Poller könnten außerdem ohne große bauliche Veränderung von Bauhofmitarbeitern gesetzt und gegebenenfalls wieder entfernt werden. Das wäre im Vergleich zum erhöhten Gehweg ein Schnäppchen. Circa 5300 Euro veranschlagte de Laporte. Eine Summe, die Andreas Stolze (Freie Wähler) zu der Frage verleitete, wie viel denn so ein Poller koste. 8 Euro pro Stück und das auf 40 Metern: Könnte also sein, dass die Fußgänger in der Alten Bräuhausgasse demnächst hinter einer Pollerwand verschwinden - schließlich kann man nicht vorsichtig genug sein.