Kole Marleku und Toni Shala tun sich schwer mit der Größe der Markt Schwabener Sportgaststätte, die inzwischen "Il Lago" heißt.
(Foto: Peter Hinz-Rosin)Mit einem "italienisch-bürgerlichen Konzept", mit einer professionellen Website und schönem Weiherblick vom Tisch aus hat Wirt Kole Marleku von der Pizzeria "Il Lago" Markt Schwaben zur nördlichsten Gemeinde Italiens ausgerufen. Das süße Leben manifestiert sich hier, direkt neben dem Markt Schwabener Sportpark, in Pizza, Pasta, Fleisch und Fisch, für das Sportler-Klientel auch in den Sky-Übertragungen von Bundesliga- und Champions-League-Spielen, die im "Il Lago" in guter Gesellschaft gezeigt werden. Das lockt viele Gäste an, die kein eigenes Abonnement mit dem Bezahlsender abschließen wollen, um ihre Lieblingskicker zu sehen.
Noch weiter könne man den Sportfans doch gar nicht entgegenkommen, findet Kole Marleku, "sonst könnten wir nicht mehr überleben", gesteht er. Zwei Jahre ist es nun her, dass das Wirtshaus die Flagge wechselte: Statt weiß-blauer Rauten kehrte hier die Tricolore ein und lud zum Streifzug durch die mediterrane Küche. Online-Rezensenten freuten sich damals über eine "neue Chance" und "viel Herzlichkeit der Betreiber", aber das Erbe war kein leichtes für das "Il Lago": Wirte in zweistelliger Zahl haben sich im Sportpark bereits versucht und scheiterten, der letzte schloss sein "Wirtshaus am See" Hals über Kopf, nachdem ihm der Strom abgeschaltet worden war. Viele Markt Schwabener Sportler, wie etwa die Kegler, die auch in der Gaststätte trainierten, fühlten sich damals vor den Kopf gestoßen.
Aber woher rühren die hohen Betriebskosten in Markt Schwaben? "Zu groß, zu groß, alles ist drei Nummern zu groß!", seufzt Marleku mit hörbarer Grandezza in der Stimme auf. Die 200 Plätze, die sich niemals füllen ließen, zehren gleich dreifach am Budget: Denn entsprechend hoch sind hier die Pacht, die Strom- und Arbeitskosten. Kole Marleku ist den ansässigen Sportvereinen sehr verbunden dafür, dass sie oft noch ihre Weihnachtsfeiern oder Geburtstage im " Il Lago" ausrichten - "aber meistens trinken die Leute bei solchen Veranstaltungen dann doch nur ein kleines Getränk", fügt er hinzu.