Markt Schwaben:Lösung für marode Mittelschule in Sicht

Markt Schwaben: Auf dem Jahnsportplatz könnte ein Schulneubau entstehen.

Auf dem Jahnsportplatz könnte ein Schulneubau entstehen.

(Foto: Christian Endt)

Ob es aber einen Neubau auf dem Jahnsportplatz gibt oder eine Zusammenlegung mit der Grundschule, ist nach wie vor offen.

Von Isabel Meixner, Markt Schwaben

Muss der Jahnsportplatz einem Schulneubau weichen oder werden Grund- und Mittelschule saniert und erweitert? Noch hat sich der Gemeinderat in dieser Frage zu keiner Entscheidung durchgerungen, eine moderierte Sondersitzung mit Gemeinderäten, Architekten und Schulleitern am 13., 20. oder 26. Juni - das genaue Datum ist noch offen - soll die Planungen voranbringen. Dass der Längsbau von 1959 und die Turnhalle von 1965 weggerissen werden, darüber scheint im Gemeinderat bereits nach den ersten Analysen des Architekturbüros Händel und Junghans Konsens zu herrschen. Und die Rektoren? Ihre Präferenz ist klar: Ein gemeinsamer Schulkomplex soll es nicht werden, die Mittelschule möchte keine Sanierung ihres jetzigen Haupthauses, sondern einen Neubau.

Die Wände sind verschimmelt, von der Decke tropft Wasser

"Das ist bei uns nicht mehr ein Renovierungsstau, sondern es ist so eine Grundlage geschaffen, dass eine Sanierung nicht mehr möglich ist", sagt Rektor Rainer Elfinger mit Blick auf die vergangenen Jahre, in denen nur Notarbeiten in der Mittelschule verrichtet wurden. An den Wänden im Klassenzimmer bildet sich Schimmel, von der Decke tropft Wasser, wenn mal wieder eines der alten Rohre platzt, die Metallfenster aus den Siebzigern sind zugig, die Heizung funktioniert seit Jahren nicht mehr. Sie wird im Pausenhof durch eine Heizzentrale ersetzt, die den Kindern den Platz zum Austoben wegnimmt, ebenso wie die Container der Mittagsbetreuung. Der Schulhof misst derzeit ein Drittel dessen, wie groß er angesichts der Schüleranzahl sein müsste, zeigte das Architekturbüro in der April-Sitzung des Gemeinderats auf. Lehrerin Eva Guerin findet deutliche Worte für den Zustand an ihrer Schule: "Den Preis 'der hässlichste Pausenhof' würden wir momentan gewinnen."

Hinzu kommt die fehlende Barrierefreiheit. Allein das Hauptgebäude hindernisfrei zu machen und einen Aufzug einzubauen, koste laut Architekt vier Millionen Euro, sagt Elfinger. Er betont: "Unser Favorit im Kollegium ist ein Neubau auf dem Jahnsportplatz." Ihm ist vor allem eines wichtig: "Ich möchte eine möglichst stressfreie Beschulung bis zum Schluss." Dass die Umbau- und Anbauarbeiten während des laufenden Schulbetriebs angegangen werden, lehnt er ab.

Grundschulleiterin Susanne Anderl-Schottner übt in einem Punkt deutliche Kritik an den vorgestellten Entwürfen: dass der öffentliche Weg, der von Herzog-Ludwig-Straße über den Pausenhof Richtung Mittelschule führt, nicht dicht gemacht wird. Die Furcht davor, dass ein Kind vom Pausenhof verschwindet, ist im Kollegium allgegenwärtig, Lehrer tragen Warnwesten, um sich für Schüler kenntlich zu machen und mögliche Straftäter abzuschrecken. "Da hätte ich mir gewünscht, dass man eine Lösung findet", so Anderl-Schottner.

In der Grundschule fehlt es hinten und vorne an Platz

Das Hauptproblem ihrer Grundschule ist weniger der schlechte Zustand als vielmehr der Platzmangel. Das Gebäude wurde 1980 für drei Klassen pro Jahrgangsstufe gebaut, mittlerweile sind es fünf, in einem Fall sogar sechs. Die Schule weicht bereits auf Klassenzimmer in der Mittelschule aus und hat weitere Räume in Container auf dem dortigen Lehrerplatz ausgelagert - was zu einem krassen Mangel an Parkplätzen führt. Es existieren 37 Stück, 60 müssten es laut Satzung eigentlich sein - und wären wohl auch zu wenig, sagt Anderl-Schottner. Sie betont: "Man muss erst eine Lösung für uns schaffen." Die Grundschule hält sie für sanierungsfähig, ihr Favorit wäre ein Anbau parallel zum Schwimmbad. Einen Schulkomplex gemeinsam mit der Mittelschule will sie "unter gar keinen Umständen". Die Grundschule allein sei schon zu groß, "das muss man berücksichtigen, um weiteren Problemen vorzubeugen".

Und der Jahnsportplatz? Die Freien Wähler wiederholen seit Monaten, dass sie das Areal für die Vereine weitestgehend erhalten wollen. Die ersten Entwürfe der Architekten sehen vor, einen Großteil des Platzes zu bebauen, und auch für Susanne Anderl-Schottner ist klar: "Man wird nicht drumrum kommen, den Jahnsportplatz zu opfern." Rainer Elfinger weist darauf hin, dass auch der Sportplatz in die Jahre gekommen ist: "Die Umkleideräume sind extrem marode. Ich würde mein Kind dort nicht duschen lassen." Er will aber bereits einen Umdenkprozess in der Bevölkerung erkannt haben. Eine jahrzehntelange Institution wie den Jahnsportplatz zu entfernen, "das braucht Zeit in den Köpfen", vermutet er.

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