Markt Schwaben:Kreisbäuerin will Bürgermeisterin werden

Lesezeit: 2 min

Die CSU-Ortsvorsitzende Magdalena Föstl wird bei der Bürgermeisterwahl kandidieren. Das hat Folgen für ihr Amt als Kreisbäuerin.

Karin Kampwerth

Seit Donnerstagmittag Punkt zwölf Uhr, ist es offiziell: Die CSU-Ortsvorsitzende Magdalena Föstl wird Bürgermeisterkandidatin in Markt Schwaben. Das teilte ihr Stellvertreter Florian Alte mit. Die Entscheidung für die 52-Jährige gelernte Bankkauffrau und Hauswirtschafterin, die mit ihrem Mann im Markt Schwabener Ortsteil Haus eine Landwirtschaft betreibt, fiel auf der Sitzung des Ortsvorstandes am Mittwochabend einstimmig.

CSU-Ortsvorsitzende Magdalena Föstl kandidiert für das Bürgermeisteramt. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

"Mit ihrer Persönlichkeit, der Verwurzelung am Ort und ihrer politischen Erfahrung erfüllt Magdalena Föstl jede Voraussetzung für das Bürgermeisteramt", lobte der stellvertretende Ortsvorsitzende Hermann Bogenrieder die Bereitschaft Föstls zur Kandidatur. Das sei eine gute Nachricht für die Zukunft der Marktgemeinde. Auch Florian Alte, der 2008 gegen Bernhard Winter (SPD) unterlag, zeigte sich erleichtert über Föstls Entscheidung. Sie sei die richtige Frau an der richtigen Stelle, sagte er.

Föstl selber sagte, dass sie in den vergangenen Wochen seit Bekanntwerden des frühzeitigen Rücktritts von Bürgermeister Bernhard Winter zum 1. März 2011 von vielen Markt Schwabenern auf eine Kandidatur angesprochen worden sei. Nachdem sie auch von ihrer Familie unterstützt werde, habe sie sich entschlossen, Verantwortung für ihren Heimatort zu übernehmen. "Meine private Situation lässt es jetzt zu, einen intensiven Wahlkampf zu führen und das Amt des Bürgermeisters auszuüben", sagte die designierte Kandidatin.

Föstls Amt als Kreisbäuerin wird sie nicht hindern, ihre ganze Kraft in den Dienst der Gemeinde zu stellen. Bereits im Oktober hatte die gebürtige Steinhöringerin verkündet, die Aufgaben in jüngere Hände geben zu wollen. Außerdem sei die Situation nach dem überraschenden Rücktritt von Winter für den Ort alles andere als einfach, so ihre verhaltene Kritik am Vorgehen des amtierenden Bürgermeisters. Nun brauche Markt Schwaben eine verlässliche Politik. "Diese Aufgabe traue ich mir zu, und ich möchte sie wahrnehmen", sagte Föstl.

Unklar ist unterdessen, ob die SPD und die Freien Wähler eigene Kandidaten ins Rennen um das Rathaus schicken werden. Der SPD-Ortsverein traf sich erst am gestrigen Abend zu einer Sitzung des erweiterten Ortsvorstandes.

Bernd Romir von den Freien Wählern hingegen wird mit der Zusage Föstls um eine Kandidatur herumkommen. Der Leiter der Markt Schwabener Grundschule und Fraktionssprecher im Gemeinderat hatte angeboten, als Interimsbürgermeister für drei Jahre anzutreten, falls sich kein Kandidat finden lasse. Zuvor war Anfang der Woche der Versuch gescheitert, einen von allen Parteien und Wählergruppierungen getragenen Kandidaten aufzustellen. Daran war Kritik geübt worden, weil man den Markt Schwabenern eine echte Wahl vorenthalte.

Sollte Magdalena Föstl am 13. März gewählt, wäre sie nach Uschi Bittner (SPD) in Kirchseeon die zweite Frau im Landkreis als Bürgermeisterin. Gleichzeitig wäre sie die erste CSU-Rathauschefin.

© sueddeutsche.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: