Baumfällungen am Ebersberger Marienplatz:"Das geht doch nicht!"

Günter Fries, Petition für Bäume am Marienplatz in Ebersberg

Günter Fries, Petition für Bäume am Marienplatz in Ebersberg Günter Fries, Petition für Bäume am Marienplatz in Ebersberg

(Foto: privat)

1282 Menschen fordern in einer Online-Petition, dass die Linden im Stadtzentrum nicht gefällt werden. Initiator Günter Fries ist überrascht über den Zuspruch.

Von Wieland Bögel

Als im Herbst die Entwürfe für die Neugestaltung des Ebersberger Marienplatzes vorgestellt wurden, waren viele Bürger wenig erfreut: Alle Pläne sahen vor, die alten Linden neben der Mariensäule zu entfernen. Einer, dem das ebenfalls nicht gefallen hat, ist Günter Fries (Foto: privat). Er hat eine Online-Petition für den Erhalt der Bäume gestartet. An diesem Montag um 9 Uhr werden die Unterschriften im Rathaus an Bürgermeister Walter Brilmayer übergeben.

SZ: Wie viele haben sich an der Petition beteiligt?

Günter Fries: Es sind insgesamt 1282 Unterschriften, davon 1003 aus Ebersberg selbst.

Haben Sie mit so einem Andrang gerechnet?

Dass es so viele werden, hätte ich am Anfang nicht gedacht. Es gibt ja viele, die schnell meckern, aber dann nichts Konkretes machen.

Wie kamen Sie dazu, etwas zu machen und die Petition zu starten?

Ich bin über die Berichte in den Zeitungen auf die Planungen aufmerksam geworden. Besonders gestört hat mich das Bild vom Platz mit der nackerten Mariensäule in der Mitte. Da habe ich mir gedacht: Das geht doch nicht, dass man die alten Bäume da einfach wegreißt, die sind doch schön und gesund. Meine Tochter hat mich dann auf die Internetseite Openpetition aufmerksam gemacht.

Sie haben ja nicht nur im Internet Unterschriften gesammelt, sondern auch ganz klassisch auf dem Papier. Wie war denn die Resonanz bei den Leuten?

Einige wussten noch gar nichts von den Plänen. Manche haben gesagt: Das wird eh nichts mit dem Umbau, weil die Stadt kein Geld hat. Die meisten aber waren sofort dafür, die Bäume zu erhalten.

Wie sollte man den Marienplatz Ihrer Meinung nach umbauen?

Ich will mich in die Gestaltung selbst gar nicht einmischen oder auf Konfrontation mit den Planern oder dem Stadtrat gehen. Aber es muss doch möglich sein, dass man die Bäume erhält. Natürlich kann man auch neue pflanzen, aber bis die so schön sind, das erleben wir alle nicht mehr.

Was wünschen Sie sich von der Stadt Ebersberg?

Dass man die Bäume stehen lässt und nicht mit der Säge Fakten schafft. Die Stadt hat ohnehin kein Geld für den Umbau. Da kann man alles so lassen, wie es ist, höchstens, wenn möglich, die Mariensäule mal vorsichtig sanieren. Und wenn der Platz irgendwann doch neu gestaltet werden kann, sollte zuvor unbedingt eine Bürgerbefragung oder ein Bürgerentscheid stattfinden.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: