Landratswahl:Fauth aus Amt entlassen

Der Kreistag kommt dem Wunsch des erkrankten Landrats nach und hat zugleich das Landratsamt beauftragt, die für die Wahl eines neuen Landrates notwendigen Schritte einzuleiten.

müh

Landratswahl: Landrat Gottlieb Fauth darf in den Ruhestand.

Landrat Gottlieb Fauth darf in den Ruhestand.

(Foto: Photographie Peter Hinz-Rosin)

- Nun ist es amtlich: Der Landkreis Ebersberg bekommt einen neuen Landrat. Der Kreistag des Landkreises Ebersberg hat in seiner Sitzung am Montag dem Antrag von Landrat Gottlieb Fauth (CSU) auf Versetzung in den vorzeitigen Ruhestand zugestimmt. Noch im Dezember konnte das Gremium Fauths Ansinnen noch nicht nachgeben, da die rechtlichen Voraussetzungen noch nicht erfüllt waren.

Hintergrund ist die schwere chronische Erkrankung des Landrates. Bereits seit sieben Jahren leidet Fauth an einer degenerativen chronischen Nervenerkrankung. Diese schränkt die Motorik und das Sprachvermögen ein, der Landrat konnte zuletzt ohne Hilfe kaum noch laufen. Mehrmals wurden in den vergangenen Jahren Rufe nach dem Rücktritt des Landrats laut - stets wehrte sich der Christsoziale aber gegen Forderungen aus Reihen der Opposition und bekräftigte, die bis 2014 laufende Legislaturperiode beenden zu wollen.

Ohnehin kann ein Landrat der Bayerischen Landkreisordnung nicht einfach so zurücktreten. Als oberster Wahlbeamter muss er durch den Kreistag - im Falle einer Erkrankung nach einer amtsärztlichen Untersuchung - aus dem Amt entlassen werden. Diesem Ansinnen ist das Gremium nun nachgekommen

Der Kreistag hat zugleich das Landratsamt beauftragt, die für die Wahl eines neuen Landrates notwendigen Schritte einzuleiten. Dazu wird der Regierung von Oberbayern den 14. April als Wahltermin vorgeschlagen. Termin für eine eventuell notwendige Stichwahl wäre somit der 28. April. Die Amtszeit von Landrat Gottlieb Fauth endet offiziell am 30. April. Es bleibt für die Parteien im Landkreis also eine kurze Phase des Wahlkampfes. Allen voran die CSU hat damit aber längst begonnen, schließlich bewerben sich in einem internen Auswahlverfahren gleich zwei Kandidaten um die Nachfolge Fauths: Vaterstettens Bürgermeister Robert Niedergesäß und Ebersbergs Stadt- und Kreisrat Florian Brilmayer. Für die SPD geht der bisher kommunalpolitisch nicht in Erscheinung getretene unbekannte Grafinger Unternehmer Ernst Böhm ins Rennen - bei den Grünen kandidiert der Anzinger Kreisrat Reinhard Oellerer.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: