Landkreis:Gespanntes Warten

Landkreis: Die Tengelmann-Filiale in Eglharting ist nur 200 Meter vom neuen Edeka-Supermarkt entfernt. Ob das Geschäft bleiben kann, ist ungewiss.

Die Tengelmann-Filiale in Eglharting ist nur 200 Meter vom neuen Edeka-Supermarkt entfernt. Ob das Geschäft bleiben kann, ist ungewiss.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Die Übernahme der Tengelmann-Supermärkte durch Edeka könnte Folgen für Supermärkte im Landkreis haben

Von Wieland Bögel, Landkreis

Die immer wahrscheinlichere Übernahme der Tengelmann-Supermärkte durch Edeka wird in den Rathäusern von Kirchseeon und Zorneding mit Spannung verfolgt. In beiden Gemeinden gibt es eine Tengelmann-Filiale, über deren Schließung bereits in der Vergangenheit spekuliert worden war. Gelassener sieht man die geplante Übernahme in Vaterstetten und Poing, wo ebenfalls Tengelmann-Niederlassungen bestehen.

Jene in Poing-Nord werde wohl auch nach einer Übernahme durch Edeka weiter bestehen, erwartet Bürgermeister Albert Hingerl (SPD). "Das ist der zentralste Ort in der ganzen Gemeinde, das ist praktisch Triple-A-Lage", sagt Hingerl. Der Markt sei daher stets gut besucht und werde wohl auch unter einem neuen Eigentümer weiterbetrieben werden. Ähnlich optimistisch ist man in Vaterstetten, was den Tengelmann am Baldhamer Marktplatz angeht. Wirtschaftsförderer Georg Kast ist sich "sehr sicher, dass der weiterlaufen wird." Schließlich gebe es den Markt schon lange und "der ging bisher immer sehr gut."

Etwas verhaltener sind die Erwartungen in Zorneding. Denn dort gab es vor einigen Jahren schon einmal die Sorge, dass der Tengelmann am Birkenhof geschlossen wird, als sich die Eigentümer des Gebäudes einer Vergrößerung der Ladenflächen verweigerten. Zweite Bürgermeisterin Bianka Poschenrieder (SPD) hofft trotzdem, dass der Supermarkt erhalten bleibt. Dieser sei der einzige Nahversorger für den Ortsteil Daxenberg und darum für die Bewohner sehr wichtig, betont Poschenrieder, gerade weil dort viele ältere Leute lebten. "Die Bürger hier sind heilfroh, dass es den Supermarkt gibt". Daher werde die Gemeinde auch alles dafür tun, um den Markt im Ort zu halten, sagt Poschenrieder, "ob er dann Tengelmann oder Edeka heißt, das ist egal."

Darüber, was am Ende über der Ladentür steht, macht sich auch Kirchseeons Bürgermeister Udo Ockel (CSU) die wenigsten Sorgen. Eher schon, ob es in einigen Monaten noch eine Ladentür geben wird, denn der Eglhartinger Tengelmann liegt nur knapp 200 Meter von dem neuen Edeka-Supermarkt entfernt, der erst im vergangenen Herbst eröffnet hat. "Ich kann es überhaupt nicht einschätzen, wie das ausgehen wird", sagt Ockel, schon als der neue Edeka geplant wurde, hatten manche in der Marktgemeinde auf eine baldige Schließung der Tengelmann-Filiale spekuliert. Vielleicht sei es sogar besser, dass beide bald der gleichen Firma gehörten, als wenn es einen ruinösen Konkurrenzkampf gebe, sagt Ockel. Er hofft auch auf die Auflagen, die Edeka bei der Übernahme erfüllen muss, etwa den Erhalt der Arbeitsplätze bei Tengelmann. Letztendlich sei der Einfluss der Gemeinde auf die Zukunft der Tengelmann-Filiale aber ohnehin sehr begrenzt: "Man muss es nehmen, wie es kommt."

Seitens der Edeka Gruppe gibt es derzeit keine Informationen, wie es mit den Tengelmann-Filialen im Landkreis Ebersberg weitergehen soll. Die Firma mit Sitz in Hamburg hat sich bislang weder in den Rathäusern der betroffenen Gemeinden gemeldet, noch auf Anfragen der SZ konkret geantwortet.

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