Konzert zum Abschluss:Erfolgreich infiziert

Abschlusskonzert Projektwoche Musik, GS Poing

Beim Konzert zur "Woche der Musik" an der Poinger Grund- und Mittelschule zeigt auch die Flötengruppe der dritten Klassen, was sie kann.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Die Grund- und Mittelschule Poing und die örtliche Kapelle veranstalten gemeinsam eine "Woche der Musik"

Von Amelie Hörger, Poing

"Musik ist eine der schönsten Sachen, die wir haben", verkündet Reinhard Tonollo, Zweiter Vorsitzender der Musikkapelle Poing, dem gespannt lauschenden Publikum aus Eltern und Schülern der Anni-Pickert-Grund- und Mittelschule. Die Aula summt und brummt förmlich an diesem Abend. Kleine Kinder hüpfen fröhlich die hölzernen Stufen auf und ab, denn alle sind gespannt auf das Konzert der Jugendmusikkapelle Gelting-Poing, die genau jene Instrumente spielt, die die Schülerinnen und Schüler während der Woche so gut kennenlernen konnten.

Von Montag bis Donnerstag veranstaltete die Schule gemeinsam mit der Musikkapelle und vier freien Musiklehrern eine "Woche der Musik". Die Maxime war dabei recht simpel: den Kindern verschiedene Instrumente näher zu bringen, sie einmal in Berührung mit den Klängen von Schlagzeug oder Trompete zu bringen.

Die Idee zu der viertägigen Aktion kam Tonollo und Angelika Wonnemann, der Flötenlehrerin der Schule, im winterlichen Ambiente eines Christkindlmarktes: Beide lieben Musik - und die Kapelle kann immer Nachwuchs gebrauchen, also warum nicht gemeinsam versuchen, die Kinder der Schule dazu zu animieren ein Instrument zu lernen? Was in Eis und Schnee besprochen wurde, sollte im März dann konkretere Formen annehmen: Ein Konzept war schnell erarbeitet und die Rektorin der Schule Luitgard Stephan-Wagenhäuser schnell an Bord geholt. Es sei unfassbar toll, wenn die Kinder Instrumente berühren könnten, so die Schulleiterin. Um das Projekt stemmen zu können, bedurfte es jedoch noch einiger Hilfe, sowohl finanzieller als auch personeller Natur. "Ohne den Förderverein wäre das nicht möglich gewesen", betont Stephan-Wagenhäuser, denn der hatte ebenso wie die Gemeinde Geld zugeschossen, um die Woche, in welcher extra Unterrichtszeit freigeschaufelt wurde, auf die Beine zustellen.

Vier freie Musiklehrer mit Lehrgebieten von Hohem Blech bis Schlagzeug rotierten jeden Tag durch die Klassen, um den Schülern nicht nur die Instrumente zu zeigen, die man bei ihnen erlernen kann, sondern auch erste Atemübungen zu zeigen oder etwas über die Historie von Posaune, Querflöte, Schlagzeug oder Oboe zu erzählen. An jedem Tag war eine andere Jahrgangsstufe an der Reihe, so zum Beispiel am Montag alle zweiten oder am Mittwoch alle vierten Klassen. Nur die Erstklässler mussten ein Nachsehen haben: "Die sind einfach noch zu klein", sagt Tonollo traurig, aber höchstwahrscheinlich komme die "Woche der Musik" im nächsten Jahr wieder, und dann wären die jetzigen Erstklässler schon groß genug.

"Das Feedback von den Musiklehrern war sehr positiv", freut sich Tonollo, der begeistert wäre, wenn einige der Kinder nun Lust hätten, ein Instrument zu erlernen und vielleicht später einmal in der Jugendmusikkapelle zu musizieren. Und die Leidenschaft scheint übergesprungen zu sein, denn beim Abschlusskonzert, bei dem die Kinder vor allem einmal hören sollen, wie die Instrumente im Verbund klingen, lauschen alle gespannt. Als ein Schüler mit einer Posaune die Bühne betritt, flüstert eine leise Stimme aufgeregt: "Papa, das hab ich auch schon gesehen".

Neben der Jugendmusikkapelle Gelting-Poing stellen auch die Musiklehrer ihre Schützlinge vor, die teils erst seit einigen Monaten ein Instrument lernen. Auch die verschiedenen Flötenklassen von Wonnemann bekommen einen Auftritt. Von "Over the rainbow" bis "Eine kleine Nachtmusik" sind die Stücke bunt gemischt und werden vom Publikum mit teils stürmischem Applaus gewürdigt. Aber auch die Profis dürfen ran: Die vier Musiklehrer geben die Titelmelodie von "Pippi Langstrumpf" zum Besten. Einige Kinder tanzen dazu begeistert durch den Raum. Ab und an wirkt das Konzert fast wie eine Werbeveranstaltung für Musikunterricht, immerhin stehen die Lehrer danach noch für Fragen zur Verfügung, die Musikkapelle verteilt Visitenkarten. Dennoch kann man sehen, dass es den Akteuren um Tonollo vor allem um Eines geht: "Die Kinder mit Musik zu infizieren!"

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