Konzert des Jubilate-Chors:Vergessene Passionskantate

Ein Jahrhundert lang so hoch bejubelt wie Händels "Messias" und heute scheinbar vergessen - das ist die traurige Bilanz der Passionskantate "Der Tod Jesu" von Carl Heinrich Graun. Die Gründe dafür sind vielfältig: Da wurde zunächst Bachs "Matthäuspassion" durch Felix Mendelssohn Bartholdy wiederentdeckt, und zum anderen änderte sich schlichtweg der Publikumsgeschmack. Heute, knapp 250 Jahre nach der Uraufführung in Berlin, wird das Werk zwar mit seiner auf das "vernünftige" moralisch-religiöse Gefühl ausgerichteten Poesie wohl keine geistlich-erbauliche Wirkung mehr auslösen, ein musikalisch-ästhetisches Erlebnis ist es dagegen sehr wohl. Die Komposition vermag den Zuhörer auch heute noch unmittelbar anzusprechen, da sie barocke sowie klassische Elemente in sich vereinigt. Die Choräle sind im Anklang an Bachsche Passionen angelehnt, die Chöre kontrapunktisch geprägt, während die Arien im Stile der italienischen Oper geschrieben sind. Ein Muss also für jeden Musikliebhaber, der auch mal ein selten gespieltes Werk erleben will. Am Sonntag, 18. März, führen der Jubilate-Chor und das Barockensemble Vaterstetten unter der Leitung von Matthias Gerstner in Sankt Martin in Zorneding "Der Tod Jesu" von Carl Heinrich Graun auf. Solisten sind die Sopranistin Priska Eser, der Tenor Eric Price sowie der Bassist Klaus Reiter. Beginn ist um 18 Uhr. Karten sind beim Buchladen in Vaterstetten, bei der AP-Buchhandlung in Baldham, der Papeterie Löntz in Baldham sowie bei Steffis Schreibwaren in Zorneding erhältlich. Restkarten gibt es an der Abendkasse.

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