Kommentar:Signal an die Helfer

Poing reagiert auf den bewundernswerten Einsatz der Freiwilligen, die sich für Flüchtlinge engagieren, mit einem offiziellen Ansprechpartner in der Gemeinde. Ein Vorbild für alle bayerischen Kommunen

Von Alexandra Leuthner

Vermutlich hat Poing mit seiner Entscheidung für einen eigenen Ansprechpartner in allen Flüchtlingsfragen Maßstäbe geschaffen für die Politik bayerischer Kommunen in den kommenden Jahren. Und damit etwas geleistet, was viele, die im aktuellen Politikgeschehen etwas zu sagen haben - und auch solche, die das nur von sich glauben - von der deutschen Regierung fordern: Nicht erst dann zu reagieren, wenn die Flüchtlinge schon vor der Tür stehen. Die große Flucht aus den Ländern südlich des Mittelmeeres, so die Vorwürfe, hätte man schon längst kommen sehen müssen, und sich entsprechend vorbereiten. Ob das nun genauso so abzusehen war, mag dahin gestellt sein.

Nun aber ist es so und aller Voraussicht nach wird sich die Situation in den Kommunen und Landkreisen angesichts der nach wie vor aussichtslosen Konflikte in Syrien, Afghanistan oder Eritrea mittelfristig kaum ändern. Auch nicht die der freiwilligen Helfer, denen die Gemeinde Poing auch einen Ansprechpartner geben möchte. Ohne sie wäre die Versorgung der Flüchtlinge im ablaufenden Jahr nicht möglich gewesen. Ohnehin kann die Bewunderung für diese Menschen, die teilweise seit Monaten ihre Freizeit opfern, ihr eigenes Leben umkrempeln und diese Anstrengungen neben dem eigenen Alltag stemmen, nicht groß genug sein. Das Verwundern darüber, dass alles bisher doch irgendwie geklappt hat, ebenfalls nicht.

Was Poing nun macht, ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer besseren Vernetzung von Behörden, Landratsamt, der Flüchtlinge selbst, aber auch ein Signal an diese freiwilligen Helfer, dass sie mit ihrem Wunsch zu helfen, nicht alleine stehen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: