Kommentar:Die einzig sinnvolle Chance

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Der Förderkreis für das Museum Wald und Umwelt macht das einzig Richtige, um sich selber zu retten: Er gibt sich ein neues Konzept.

Von Johanna Feckl

Dass es nicht so richtig läuft, war kein Geheimnis. Schon seit Jahren hat der Förderkreis für das Museum Wald und Umwelt (FöK) enorme Schwierigkeiten, neue Mitglieder zu finden. Und das, obwohl das Museum und seine zahlreichen Veranstaltungen und wechselnden Ausstellungen, die der FöK bislang organisatorisch und finanziell unterstützte, ein Besuchermagnet sind. Allein die dreimonatige Ausstellung "Denkmäler im Forst" im vorigen Jahr haben laut Vereinsvorsitzendem Hans Vollhardt mehr als 500 Besucher angesehen.

Mögen die Besucherzahlen auch noch so erfolgreich sein: Die Vorstandsmitglieder haben eine kluge Entscheidung getroffen, sich von dem einstigen Vereinszweck zu lösen und seine Unterstützung für das Museum in Verwaltungs- und Organisationsfragen einzuschränken. Denn wenn der Verein auch künftig keine neuen aktiven Mitglieder gewinnt, ist im schlimmsten Falle irgendwann der gesamte Bestand des Museums in Gefahr.

Dass der Verein ab sofort seine Ressourcen lieber in den Aufbau des neuen Veranstaltungsformats "Ebersberger Umweltgespräche" investieren möchte, könnte zunächst irritierend erscheinen: Die Organisation von Wechselausstellungen im Museum kippen, weil die personellen Kapazitäten nicht ausreichen, während man mit denselben Kapazitäten aber eine komplett neue Veranstaltungsreihe etablieren möchte - wie soll das funktionieren?

Ob der Verein durch den anderen Schwerpunkt tatsächlich weniger Arbeit hat, mag durchaus zweifelhaft sein. Aber die bisherige Ausrichtung hat gezeigt, dass sie keine neuen Mitglieder anlockt. Auf ein neues Modell zu setzen, ist daher die einzig sinnvolle Möglichkeit, um den Förderkreis zu stärken. Und wenn das künftige Konzept auch noch ein solch spannendes Format wie regelmäßige Diskussionsrunden zum Thema Umwelt mit renommierten Gästen umfasst, wie es der Verein vorsieht, dann stehen die Chancen gut, dass die Mitgliederzahlen schon bald ebenso wachsen werden, wie es die Besucherzahlen des Museums bereits tun.

© SZ vom 16.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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