VHS Vaterstetten:Vergessen, die Finanzierung zu regeln

Die Vaterstettener VHS ist eine viel zu wichtige Einrichtung, um einfach vergessen zu werden. Schon längst hätte man die Finanzierung mit den Gemeinden klären müssen.

Von Wieland Bögel

Der Mensch neigt zur Vergesslichkeit, das ist eine Erfahrung, die jeder aus dem eigenen Leben kennt. Plötzlich fällt einem ein: Da war doch noch etwas, das man eigentlich dringend hätte erledigen müssen, am Besten schon vorige Woche. Eine solche fast vergessene Aufgabe scheint auch die Neuorganisation der Zuschüsse für die VHS-Vaterstetten zu sein. Seit vergangenem Juni ist klar, dass die Finanzierung Ende 2016 ausläuft, passiert ist bis jetzt: gar nichts. Erst der überraschende Rücktritt der VHS-Vorsitzenden hat offenbar das Problem wieder in den Fokus gerückt.

Entstanden ist es, weil die Vaterstettener die aktuelle Zuschussvereinbarung gekündigt haben - was durchaus verständlich ist. Denn grundsätzlich ist die Forderung nach mehr Mitsprache berechtigt. Nicht zuletzt wegen der hohen Summe, welche die Gemeinde in die VHS investiert, immerhin fast eine Million Euro im Jahr. Dass sich die Gemeinde nun mehr Einfluss darauf wünscht, was mit diesem Geld geschieht, kann man ihr nicht vorwerfen und bedeutet auch kein Misstrauen gegenüber der VHS. Ganz im Gegenteil: Mehr Transparenz und ein offenerer Umgang zwischen Gemeinden und Volkshochschule könnten dazu beitragen, gar kein Misstrauen aufkommen zu lassen.

Andere Volkshochschulen schaffen es auch

Ein gutes Beispiel ist die andere VHS im Landkreis, die in einem Zweckverband organisiert ist. Deren Mitglieder treffen sich regelmäßig zur Verbandsversammlung, lassen sich die aktuellen Bilanzen und Finanzpläne vorlegen, mischen sich ansonsten aber nicht in das Tagesgeschäft der VHS und der Musikschule ein. Einen solchen entspannten Umgang wünscht man sich auch für die VHS Vaterstetten, vielleicht kann ein neues Finanzierungsmodell dazu beitragen.

Wie auch immer dieses aussehen mag, viel Zeit, eines zu erarbeiten, bleibt nicht mehr. Will man die VHS, die immerhin eine der größten in der Region ist, erhalten, sollte bald feststehen, wie das gelingen kann. Alle Beteiligten müssen sich daher schnell zusammenraufen und einen Kompromiss finden. Denn die VHS ist eine viel zu wichtige Einrichtung, um einfach vergessen zu werden.

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