Klimawandel:Leserbriefe

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Leserbriefe stellen keine redaktionelle Meinungsäußerung dar, dürfen gekürzt und digital publiziert werden. Briefe ohne Nennung des vollen Namens werden nicht veröffentlicht. Bitte geben Sie für Rückfragen immer Adresse und Telefonnummer an.

Zum Artikel "Lehrstunde mit Grünen-Promi" über eine Veranstaltung mit Anton Hofreiter, Bundestagsabgeordneter der Grünen, vom 14. Juli:

Hat er das wirklich gesagt? Hat Anton Hofreiter wirklich gesagt, dass das Klima noch 50 000 Jahre stabil geblieben wäre, wenn der Mensch nicht eingriffen hätte? Zur Erläuterung: Vor 50 000 Jahren hatten wir hier eine Eiszeit, München war mit einer dicken Eisschicht bedeckt. Vor 12 000 Jahren begann die Warmzeit. Zu Christi Geburt waren die Alpen eisfrei. Vor 500 bis vor 200 Jahren hatten wir eine Zwischeneiszeit. Jetzt setzt sich die Warmzeit fort. Welches Klima meint Herr Hofreiter also nun eigentlich, das angeblich 50 000 Jahre stabil bleiben sollte?

Zu bewundern ist auch die Präzision, mit der er die Zukunft voraussieht. Das traut sich nicht einmal das IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change, im Deutschen oft als "Weltklimarat" bezeichnet). Denn im Klimabericht 2001, nachlesbar unter 14.2.2.2, schreibt das IPCC völlig richtig, dass das Klima ein "chaotisches System" ist und dass deshalb Voraussagen nicht möglich sind. Scheinbar hat Herr Hofreiter andere Erkenntnisse oder versucht mit Angstmacherei auf Stimmenfang zu gehen.

Udo Engelhardt, Baldham

Leserbrief zum Artikel "Neue Wege" über mögliche Verbesserungen im Nahverkehr vom 22./23. Juli:

Zurecht ist auf der Grafik der Süden des Landkreises abgeschnitten. Denn dort von Öffentlichem Nahverkehr zu sprechen ist schon fast eine Übertreibung. Busse fahren oft nur alle zwei Stunden und am Wochenende oder abends gar nicht. Doch auch hier ziehen immer mehr Menschen her - und es staut sich auf der St 2079 zwischen Glonn und Putzbrunn und auf der B 304 zwischen Kirchseeon und Haar täglich der Autoverkehr.

Nötig wären hier meiner Meinung nach mehr Busse zu den S-Bahn-Haltestellen der S 7 und der S 4, und an den Bahnhöfen Park-and-Ride-Parkplätze. Darüber hinaus wären Radwege und überdachte sichere Fahrradabstellplätze wünschenswert. Denn gerade im Süden wohnt nicht jeder in der Nähe einer Haltestelle. Zusammen mit einem dichteren Takt bei der S-Bahn und zweigleisigem Ausbau der S 7 könnte dann das Umsteigen vom Auto in den MVV so attraktiv werden, dass auch der Süden des Landkreises mit immer mehr Bewohnern zurechtkommt.

Ilona Mennerich, Glonn

Zu den Artikeln über die geplante Schließung der psychosomatischen Station der Ebersberger Kreisklinik:

In der heutigen Zeit ist eine drastische Zunahme von Stressfolgekrankheiten aus dem gemischt somatisch-psychischen Formenkreis zu verzeichnen. Trotz dieser Tatsache hat die Klinikleitung des Kreiskrankenhauses Ebersberg vorgesehen, die stationäre Abteilung für psychosomatische Medizin mit ihren 19 Betten zu schließen.

Der Kreisverband der Feuerwehr jedoch sieht in diesem, mit wirtschaftlichen Überlegungen begründeten Bescheid einen Rückschritt in der medizinischen Versorgung des Landkreises. Körperliche Erkrankungen und Beschwerden, mitverursacht oder verstärkt durch psychische oder psychosoziale Faktoren, zählen heute zu den häufigsten Erkrankungen und bedingen - einerseits durch Arbeitsunfähigkeit und andererseits wiederholte, nicht sachgerechte Diagnostik und inadäquate Therapien - hohe volkswirtschaftliche Kosten.

Hat es Sinn, dass Krankenhäuser aus wirtschaftlichen Überlegungen zunehmend "nicht rentable" medizinische Disziplinen verbannen? Zum einen, weil während eines stationären Aufenthalts nichts finanziell zu holen ist, zum anderen, weil gerade Patienten, die chronisch krank sind, sehr betreuungs- und personalintensiv sind? Ist dies aber nicht eine sehr kurze Sicht auf Kosten, die uns langfristig garantiert einholen werden?

Dagegen gilt es anzukämpfen, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln! Die stationäre Psychosomatik gehört in ein somatisches Umfeld und damit ins Kreiskrankenhaus Ebersberg.

Thomas Rau, Moosach, stellvertretender Vorsitzender des FW-Kreisverbandes

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