Kirchseeon:Große Grube

Zorneding Kiesgrube wg. Erweiterung

Schon jetzt ist die Eglhartinger Kiesgrube kein Grübchen mehr, nun wird sie in Richtung B 304 vergrößert, weshalb ihr auch ein bei Fußgängern beliebter Feldweg zum Opfer fällt.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Abbaufläche in Eglharting wird zur B 304 hin erweitert

Von Sandra Langmann, Kirchseeon

"Mehr Kies!" wird es bald in Eglharting heißen, denn der Kirchseeoner Gemeinderat hat einem Antrag auf Vergrößerung des Abbaugebiets neben der B 304 zugestimmt. Die Baugesellschaft Swietelsky hatte diesen gestellt. Zuerst gab es deswegen im Gremium aber einige Verwirrung, denn man war davon ausgegangen, bereits im Juni 2016 für die Erweiterung der Kiesgrube gestimmt zu haben. "Nein, das war ein Missverständnis", erklärte Bürgermeister Udo Ockel (CSU). Damals habe die Baugesellschaft lediglich "angefragt" - der Gemeinderat also eigentlich zu früh diskutiert. Deswegen wurde nun noch einmal offiziell über die Erweiterung der Kiesgrube in Eglharting abgestimmt.

Die Abbaufläche soll um 4,2 Hektar vergrößert werden und dann bis zur Bundesstraße reichen. Auch ein Weg sei von der Erweiterung betroffen, so der Bürgermeister. "Doch dieser hat keine wirtschaftliche Notwendigkeit", sagte Ockel, er werde nur für Spaziergänge und Gassi-Runden genutzt. Da der Kies aber auf jeden Fall benötigte werde, sei es sinnvoll, die Fläche zu erweitern.

Doch nicht alle Gemeinderäte zeigten sich einverstanden: Vonseiten der Grünen meldet sich Nathalie Katholing zu Wort. Sie habe bereits 2016 Kritik an der Vergrößerung der Kiesgrube geübt, denn wenn man eines Tages doch eine Umgehungsstraße bauen wolle, wäre dann die Tunnelvariante nicht mehr möglich. Doch Ockel hatte eine passende Antwort parat: Würde es in ferner Zukunft tatsächlich einmal zu einer Umgehungsstraße kommen, dann wäre ein Teil der Kiesgrube, wie es bei Abbauarbeiten üblich sei, schon wieder zugeschüttet. "Und wenn nicht, dann wären wir wenigstens schon unten", für einen Tunnel müsste man schließlich tief graben, scherzte Ockel.

Katholing indes ließ nicht locker: Die Kiesgruben würden derzeit wie Pilze aus dem Boden schießen und viele Nachteile mit sich bringen. Als Beispiel nannte Katholing die Kiesgrube in Buch. Diese werde immer größer und störe nicht nur das Landschaftsbild, sondern verunreinige auch das Grundwasser. Daher hätten die Grünen bereits zuvor Rat von Experten eingeholt und sich etwas überlegt: Die Gemeinde könnte einen Flächennutzungsplan erstellen, der es ermögliche, die Kiesabbaufläche in Buch zu verkleinern. Mit einem solchen Plan könne die Gemeinde nämlich mehr mitbestimmen. Das war Bürgermeister Ockel neu. "An sich keine schlechte Idee", sagte er, allerdings müsse man erst prüfen, ob die Abbaufläche in Buch verringert werden könne.

Letztlich schlug Ockel vor, dem Antrag auf Vergrößerung der Kiesabbaufläche in Eglharting um 4,2 Hektar stattzugeben. Im Gegenzug solle der Beschluss aber die Ergänzung enthalten, die Fläche in Buch um 4,2 Hektar zu verkleinern. Dieser Vorschlag stieß im Kirchseeoner Gemeinderat auf viel Zuspruch, auch die Fraktion der Grünen zeigte sich versöhnlich, so dass am Ende ein einstimmiges Ergebnis möglich war.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: