Kirchseeon:Gefährlicher Schulweg

Lesezeit: 2 min

Zwar gibt es einen Zebrastreifen, doch Eltern fürchten, dass Autofahrer die Kinder nach der Kurve zu spät sehen. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Anwohner sammeln 120 Unterschriften für mehr Sicherheit an der Wasserburger Straße in Kirchseeon

Von Christoph Hollender, Kirchseeon

Die Wasserburger-Straße in Kirchseeon, die einmal quer durch die Gemeinde verläuft, ist gut befahren. Auf einem Teil der Straße zwischen S-Bahnhof und der Einmündung in die Moosacher-Straße ist die Geschwindigkeit auf 30 begrenzt. Auf dem zweiten Teil, im Osten, zwischen Moosacher-Straße und Talweg hingegen gibt es keine Begrenzung; es darf die innerorts vorgeschriebenen 50 Stundenkilometer gefahren werden. Für die Anwohner dort ist genau das ein großes Problem. Sie sind überzeugt, dass der Verkehr Fußgänger gefährdet. Deshalb fordern sie, dass die Strecke auf Tempo 30 beschränkt werden soll. Bisher gingen dafür 124 Unterschriften im Rathaus ein. Am Montagabend wird sich der Marktgemeinderat mit dem Thema beschäftigen.

Ginge es nach Bertram Ufer, wäre auf der gesamten Wasserburger-Straße schon lange die Geschwindigkeit reduziert. Der 60-Jährige wohnt an einer Stelle der Straße, die besonders kritisch sei, wie er sagt. Dort, nach einer Brücke, die über die S-Bahngleise führt, mündet die Moosacher-Straße in die Wasserburger-Straße. Täglich überqueren Hunderte Schulkinder an dieser Stelle die Straße, um über die S-Bahnbrücke zum Gymnasium zu gelangen. Zwar gebe es einen Zebrastreifen, doch viele Autofahrer würden diesen aufgrund der Kurvenlage, zu spät sehen. Das gefährde Schüler "massiv", sowohl die, die zu Fuß unterwegs wären, als auch Kinder auf den Fahrrädern, ist Ufer überzeugt. Der Fußgängerüberweg müsse besser geschützt werden, fordert er. Dieser liegt noch knapp in dem Streckenabschnitt, in dem 50 Stundenkilogefahren werden darf. "Einige Autofahrer beschleunigen zusätzlich, wenn sie die Brücke hinunter fahren", kritisiert Ufer weiter. Dass es noch keine Unfälle gegeben hätte, sei nur ein glücklicher Zufall. Besonders heikel sei die Situation früh morgens, wenn viele Schulkinder mit dem Bus- und Berufsverkehr zusammenkommen. Es sei eine "verkehrstechnische Katastrophe", schimpft Ufer. Seit 15 Jahren wohnt er an der Wasserburger Straße. Jetzt müsse endlich etwas geschehen, sagt er. Der Verkehr werde von Jahr zu Jahr mehr. Doch nicht nur Schulkinder sieht der 60-Jährige gefährdet, auch bei abendlichen Veranstaltungen sei es für die Menschen kritisch, die Straße zu überqueren. In dem Streckenabschnitt zwischen der Gaststätte Brückenwirt und S-Bahnhof gibt es einige Restaurants und auch die ATSV-Halle ist ganz in Nähe.

Darüber hinaus kritisiert Bertram Ufer, dass "durch das Beschleunigen" der Fahrzeuge "eine lärmbedingte Zumutung" für die Anwohner entstehe. Bei der Bürgerversammlung machten diese die Verwaltung von Kirchseeon bereits auf die Gefahren entlang der Wasserburger-Straße aufmerksam. In einem Brief an die Gemeinderäte schreibt Bertram Ufer: "Um diese Situation zu entschärfen, schlagen wir vor, die umliegenden 30er-Zonen auf den Ostteil der Wasserburger-Straße zu erweitern." Falls eine Erweiterung der 30er-Zonen aus "verkehrsrechtlichen Gründen nicht in Frage käme", so Ufer weiter, würden die Anwohner sicher auch entsprechende abschnittsbezogene Geschwindigkeitsbeschränkungen akzeptieren.

Zu Unfällen an der Wasserburger-Straße, bei denen Kinder oder Erwachsene verletzt wurden, kam es nach Auskunft von Erhard Freudenthaler von der Polizeiinspektion Ebersberg bisher glücklicherweise noch nicht.

© SZ vom 29.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: