Kirchseeon:Das Haus der Geyerwally

Neues Jahrbuch des Vereins für Heimatkunde ist erschienen

Soeben ist das Jahrbuch des Vereins für Heimatkunde Kirchseeon erschienen. Es umfasst 117 Seiten und enthält 25 Artikel, die sich mit der Ortsgeschichte Kirchseeons befassen. So wird an den 50. Todestag des bekanntesten Kirchseeoner Wissenschaftlers, Friedrich von der Leyen, erinnert. Er bestimmte fast 50 Jahre lang die Germanistik in Deutschland und war als Gastprofessor mehrfach an Eliteuniversitäten der Vereinigten Staaten von Amerika tätig. Auch wird die Rolle des Chefs des Lungensanatoriums Doktor Georg Hacker bei Kriegsende 1945 dargestellt. Dagmar Kramer hat sich mit der Bedeutung der Pestsäule an der Bundesstraße 304 befasst, die auf dem Titelblatt abgebildet ist.

Werner Junker, ein Kirchseeoner, der zehn Jahre lang im Oman arbeitete, berichtet über seine Erfahrungen in dem arabischen Land, das eine lange gemeinsame Grenze zu dem wahabitisch geprägten Saudi Arabien hat. Erstaunlicher Weise hat Junker im Oman vor etwa 40 Jahren kaum verschleierte Frauen gesehen. Das Leben, so seine Erfahrung, sei damals bei weitem nicht so stark wie heute von der islamischen Religion beeinflusst gewesen. Dagmar Kramer hat sich auch mit dem Leben der bekanntesten Kirchseeonerin befasst: Die Filmschauspielerin Heidemarie Hatheyer ("Geyerwally") hatte "der Liebe wegen" ein Haus am Rand von Kirchseeon gekauft und einige Zeit hier gewohnt. In dem lesenswerten Buch sind auch sämtliche Vorträge wiedergegeben, die im vergangenen Jahr im Rahmen des Vereins gehalten wurden.

Und noch eine wichtige Nachricht für alle an der Geschichte Interessierten: Die Vereinsvorsitzende hat ihr Fotoarchiv mit etwa 12 000 Aufnahmen von Kirchseeon, das sie im Lauf von 35 Jahren zusammengetragen hat, dem bayerischen Staatsarchiv übergeben, wo es nun von jedermann eingesehen werden kann.

Die Neuwahlen, die Bürgermeister Udo Ockel leitete, erbrachten folgendes Ergebnis: Vorsitzende ist und bleibt Dagmar Kramer, ihr zur Seite stehen als Stellvertreterin Rosemarie Scheinost, als Schatzmeister Sebastian Rieder und als Schriftführer Walter Scheinost. Zu Beiräten wurden gewählt: Helga Lorenz, Frauke Riedmüller, Georg Schwaiger, Peter Eck und Elmar Kramer. Das Jahrbuch kostet 18 Euro und ist im Museum oder bei Dagmar Kramer zu erhalten.

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