Kirchseeon:Barrierefrei über den Pausenhof

Schule Kirchseeon, Erweiterung, Modell

Die Bauarbeiten an der Grund- und Mittelschule Kirchseeon laufen, so soll das Schulhaus aussehen, wenn alles fertig ist.

(Foto: Entwurf: Marktgemeinde Kirchseeon)

Mit deutlicher Mehrheit spricht sich der Kirchseeoner Gemeinderat für die Neugestaltung des Areals an der Grund- und Mittelschule aus. Kritik kommt aus der SPD-Fraktion, dort hält man die Kosten für zu hoch

Von Sandra Langmann, Kirchseeon

Moderner, grüner und vor allem barrierefrei soll der Pausenhof an der Grund- und Mittelschule im Zuge der laufenden Schulerweiterung gestaltet werden. Dazu hat sich der Marktgemeinderat in seiner jüngsten Sitzung nun trotz der hohen Zusatzkosten mehrheitlich durchgerungen, nachdem eine Entscheidung in der Januarsitzung noch vertagt worden war. Fünf Gegenstimmen kamen aus den Reihen der SPD, die übrigen Fraktionen sprachen sich für die Neugestaltung des Pausenhofs und die Erneuerung der Fassade im Bereich der Mensa aus. 395 343 Euro soll das Bauvorhaben kosten.

Bürgermeister Udo Ockel (CSU) präsentierte den Plan des beauftragten Architekturbüros: Darin enthalten sind die Pausenhofplanung, die damit einhergehenden Elektroarbeiten, die Anbindung an die Unterführung unter der B 304, die Umverlegung der Fernwärmeleitung zwischen Rathaus und Schule sowie die Fassadenarbeiten im Bereich der Mensa im Bauabschnitt II. Aufgrund der Anregungen der SPD fand am 16. Februar eine Besichtigung an der Grund- und Mittelschule statt.

Damit konnten die Bedenken der SPD-Fraktion und anderer Gemeinderäte aber offenbar nicht zerstreut werden. Manuela Obert unterstrich, für sie seien die Kosten nicht annehmbar. "Schön ist vieles, doch es muss bezahlbar bleiben", so Obert. Dazu komme, dass man mit dem Inneren der Schule noch nicht fertig sei. Unterstützung bekam Obert vom Dritten Bürgermeister und FW-Fraktionsvorsitzenden Klaus Seidinger. Er hielt vor allem die Lichtanlage, die 41 400 Euro kosten soll, für viel zu teuer. Hier müsse abgespeckt werden, forderte Seidinger. Der Bürgermeister hingegen unterstrich, die Zeit dränge, der Umbau müsse jetzt realisiert werden. Zeit für große Änderungen gebe es nicht.

Thomas Kroll von der SPD verwies auf weitere Projekte, die ebenfalls viel Geld kosten. Beim Kinderhaus würden die Kosten explodieren, und die Arbeiten am Schulhaus in Eglharting würden immer wieder nach hinten verschoben, kritisierte Kroll. Beim Umbau der Grund- und Mittelschule könnten wieder Mehrkosten und Folgekosten entstehen, mit denen zuvor nicht gerechnet worden sei. Maria Wollny (CSU) hingegen verwies auf die Veränderungen an der Schule, unter anderem sei die Umwandlung zu einer gebundenen Ganztagsschule geplant. Wie es in Zukunft weitergehe, könne man noch nicht sagen. Daher müsse man weiterplanen. Zuspruch bekam Ockel auch von den Grünen. Positiv sei die barrierefreie Planung, auch die Kosten könne man stemmen, zeigte sich Nathalie Katholing überzeugt. Die Unterführung bringe mehr für Sicherheit, und in der Mensa könnten viele Veranstaltungen stattfinden, bei denen man unbesorgt aus und ein gehen könne.

Manuela Obert ließ ihre Bedenken aber nicht zerstreuen. Sie warnte vor zu hoher Verschuldung und mahnte zu einem verantwortungsvollen Umgang mit öffentlichen Geldern. Der Bürgermeister hielt ihr entgegen, man sei sich dieser Verantwortung bewusst und sei sicher, dass das Geld der Bürger so richtig eingesetzt sei. Gemeinderat Paul Hörl (CSU) unterstützte den Bürgermeister und das Projekt mit den Worten: "Es ist nicht nur ,nice to have', es ist ,good to have'." Denn durch den Umbau würden nicht etwa Steuergelder verschwendet. Es gehe darum, den Schulbereich sicherer zu machen - nicht nur für die Kinder, sondern auch für die Besucher. Die Investition sei zwar teuer, aber man bekomme eine entsprechende Leistung dafür. Mit zwölf Stimmen sprach sich die Mehrheit des Gemeinderates schließlich für das Bauvorhaben an der Grund- und Mittelschule aus.

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