Kirchseeon:Aufruf zum Zusammenhalt

Kirchseeon: Udo Ockel fordert die Kirchseeoner auf, weltoffen und tolerant zu bleiben - trotz der traurigen Ereignisse in der Welt.

Udo Ockel fordert die Kirchseeoner auf, weltoffen und tolerant zu bleiben - trotz der traurigen Ereignisse in der Welt.

(Foto: Christian Endt)

Beim Kirchseeoner Neujahrsempfang werden Bürger für besondere Verdienste ausgezeichnet

Von Christoph Hollender, Kirchseeon

Als Peter Schöpperle auf der Bühne in der ATSV-Halle stand, hatte er eine klare Botschaft an das Publikum. Er sei stolz, dass er in Kirchseeon geboren wurde. Der Zusammenhalt der Menschen sei ein grundlegender Charakterzug einer funktionierenden Gemeinde, betonte er. Peter Schöpperle war 18 Jahre Feuerwehrkommandant im Ortsteil Buch. Seine Philosophie laute bis heute: "Wenn mich einer braucht, dann helfe ich." Eine Überzeugung, die vom Publikum mit großem Applaus honoriert wurde. Auch die Gemeinde schätzt sein Engagement für die Gemeinschaft und zeichnete Schöpperle beim Neujahrsempfang aus. Bürgermeister Udo Ockel betonte: "Wir brauchen Menschen, die Verantwortung für andere übernehmen. Ehrenamtliches Engagement muss von innen heraus kommen." Ganz besonders schätzt der Rathauschef, wie er sagte, die örtlichen Feuerwehren; denn ohne sie stünde eine Gemeinde vor großen Problemen. Wichtig sei, sagte Schöpperle, dass die Menschen zusammenhalten - im Verein, in der Gemeinde.

Diese Zusammenhalt möchte der Markt Kirchseeon fördern und zeichnete beim Neujahrsempfang verdiente Bürger aus. "Es ist eine Gelegenheit, die zu feiern, die sich in der Gemeinde einbinden", sagte Udo Ockel. "Wir wollen zumindest ideell etwas zurückgeben". Beispielsweise an die Archivarin der Gemeinde, Dagmar Kramer, oder an den Vorsitzenden der Kirchseeoner Perchten, Wolfgang Uebelacker und an den Schnitzer Herbert Scharfbauer. Eine Gemeinde zeichne sich aber nicht nur durch Vereine aus. Auch sportliche Leistungen würdigte Ockel. Vor allem der Nachwuchs wurde beim Neujahrsempfang für ihre Erfolge des vergangenen Jahres ausgezeichnet. Beispielsweise Magdalena Ziegleder, die Bayerische Meisterin im Taekwondo wurde, oder Lara und Sina Kroner, die sich einige Titel von bayerischer Ebene bis hinauf zur Bundesebene im Eisschnelllauf sicherten. Außerdem ehrte Udo Ockel im Namen des Marktes Kirchseeon Juro Petrusic, Niklas Rietschel und Iris Buchmayer für deren sportliche Erfolge. Neben Ehrenamtlichen, die in Vereinen aktiv sind, gebe es auch noch zahlreiche andere Menschen im Markt Kirchseeon, die einen besonderen Dank verdient haben, sagte Ockel. So hat es der Bürgermeister zur Tradition gemacht, dass beim Neujahrsempfang auch Vertreter der Wirtschaft geehrt werden.

Vieles sei im vergangenen Jahr auf der Welt passiert, das nachdenklich gemacht habe, sagte der Rathauschef. Erst die Anschläge in Frankreich und jüngst in der Türkei. Irgendwie werde dieser Schrecken zum Alltag, sagte Ockel. "Wir müssen lernen, mit den Dingen umzugehen."

Die Botschaft des Bürgermeisters war an diesem Abend aber unmissverständlich: Aus Angst vor Anschlägen dürften Personen und Nationalitäten nicht in einen Sack geschmissen werden. "Wir müssen weltoffen und tolerant sein", sagte Ockel und versuchte damit auch die Flüchtlingsthematik in Kirchseeon anzuschneiden. Derzeit sind in der Gemeinde etwa 200 Schutzsuchende beheimatet. Auch in diesem Bereich dürfe die freiwillige Hilfe vieler Menschen aus Kirchseeon nicht vergessen werden, sagte Ockel und fügte knapp hinzu: allen voran die des Helferkreises Asyl.

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