Kinderbetreuung:Mehr Platz für Kinder

Die Situation in den Vaterstettener Kitas hat sich etwas entspannt. Bei der Gemeinde führt man das auch darauf zurück, dass es mehr günstige Wohnungen für Erzieher gibt

Von Wieland Bögel, Vaterstetten

Gute Nachrichten für Vaterstettener Eltern: Die zuletzt arg angespannte Betreuungssituation in Krippen, Horten und Kindergärten bessert sich langsam. Zwar ist die Lage noch nicht optimal, aber zumindest bleibt kein Kind mehr ohne Betreuungsplatz, wie nun im Familien,- Kultur-, Schul- und Sportausschuss des Gemeinderates zu erfahren war.

Noch vor einem Jahr gab es in Vaterstetten erhebliche Probleme mit der Kinderbetreuung. Grund war, dass in mehreren Kitas Personalnotstand herrschte. Gruppen, die bereits geplant waren, konnten nicht eingerichtet werden, in anderen wurden Aufnahmestopps verhängt. Verärgerte Eltern forderten daraufhin von der Gemeinde, mehr Anstrengungen zu unternehmen, um die Betreuungssituation zu verbessern. Was sich nicht ganz einfach gestaltete, da die Gemeinde selbst keine Kitas betreibt. Allerdings bemühte man sich um anderweitige Hilfe, etwa die Schaffung günstigen Wohnraums für Erzieherinnen. Diese wurden etwa im neuen Wohnhaus auf dem Gelände der ehemaligen Baldhamer Brennerei angemietet.

Nun scheint das Angebot auch angenommen zu werden, zumindest konnte Elfriede Schenker, im Rathaus zuständig für Kinderbetreuung, gute Nachrichten verkünden. Die Personalsituation habe sich im laufenden Betreuungsjahr entspannt - somit konnte für jedes angemeldete Kind auch ein Platz in einer Einrichtung gefunden werden. Sogar Eltern, die neu in die Gemeinde ziehen, könnten noch Betreuungsplätze angeboten werden, wenn auch nicht immer in der Wunscheinrichtung.

Personalmangel herrscht allerdings nach wie vor im Kinderhaus St. Nikolaus in Parsdorf. In der Einrichtung musste eine der Hortgruppen Anfang September wegen fehlender Mitarbeiter geschlossen werden. Die Kinder konnten aber vorübergehend für dieses Schuljahr in der Parsdorfer Mittagsbetreuung Plätze finden. Im Augenblick führt die Gemeinde Gespräche mit dem Ordinariat, dabei sollen Möglichkeiten gefunden werden, wie die Hortgruppe im kommenden Herbst wieder eröffnet werden kann.

Anderswo könnten die Kapazitäten sogar noch eher etwas steigen. So gibt es im neuen Kinderhaus auf dem Baldhamer Brennereigelände, das in diesem Jahr eröffnet hat, derzeit noch freie Plätze. Zusätzliche freie Plätze sind auch beim Kindergarten "Oktonauten" der Karwendelkiste in Baldham in Aussicht. Zwar hat sich der Ausbau der neuen Räume noch etwas verzögert - die Kinder nutzen derzeit freie Räume im Luise-Bayerlein-Krippenhaus. Im Dezember soll die neue Einrichtung am Eberweg aber fertig sein, dort könnten statt bisher 30 dann 40 Kindergartenkinder betreut werden.

Ebenfalls mehr Platz soll es zum Januar im Kinderhaus in der Brunnenstraße geben. Momentan gibt es dort drei Hortgruppen, die von 96 Kindern besucht werden. Nach dem Umbau soll dort dann Platz für eine vierte Hortgruppe sein. Auch die Mittagsbetreuung der Wendelsteinschule wurde zum neuen Schuljahr von 115 auf 122 Plätze erweitert. Mehr gibt es dann allerdings erst, wenn im Herbst 2019 die neue Schule am Sportplatz fertig ist. Dann werden die Schulsprengel neu zugeschnitten, so dass es in der Wendelsteinstraße weniger Klassen gibt, die Räume soll die Mittagsbetreuung bekommen. Etwas eher wird das Kinderhaus im Neubaugebiet Nordwest eröffnen, wohl bereits im kommenden Jahr stehen dort vier Kindergarten- und drei Krippengruppen zur Verfügung. Träger soll die Wichtelakademie München sein, die ein sehr elternfreundliches Konzept verfolgt. So gibt es längere Öffnungszeiten und keine Schließtage.

"Wir hatten schon mehr Probleme, es war nicht immer so gut", lobte Cordula Koch (SPD) die Entwicklung. Ähnlich sah dies Edith Fuchs (CSU): "Vor einem Jahr war es noch ein großes Thema, dass es zu wenig Plätze gibt, jetzt sind wir auf einem guten Weg." Dies liege auch daran, dass "ein Jahr lang in der Gemeinde viel gemacht" wurde, wie die günstigen Wohnungen für Erzieherinnen anzumieten. Bürgermeister Georg Reitsberger (FW) fand lobende Worte für seine Mitarbeiter, diese hätten "viel aushalten müssen, Respekt, dass es so gut geworden ist". Renate Will (FDP) forderte, in den Bemühungen für mehr Kitaplätze nicht nachzulassen: "Die Betreuungsquote wird weiter steigen, da muss man vorausschauend planen."

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