Jahrestag:Gedenkfeier für Opfer des Todeszugs

Ende April 1945 wurden anlässlich der Auflösung der KZ-Außenstelle Mühldorf etwa 3 600 überwiegend jüdische Häftlinge mit der Bahn in Richtung Seeshaupt transportiert. Am 27. April machte der Evakuierungstransport wegen eines Defekts in Poing Halt. Am Nachmittag verbreitete sich das Gerücht vom Kriegsende unter den Wachmannschaften. Einige Bewacher flohen. Auch zahlreiche ausgehungerte Häftlinge versuchten, sich zu befreien und riskierten die Flucht in naheliegende Häuser und Höfe. Nur wenigen gelang es jedoch, sich zu verbergen. Eine große Zahl von Häftlingen wurde verfolgt und erschossen. Mindestens 50 Tote und mehr als 200 Verletzte waren zu beklagen. Am Abend des 27. fuhr der Zug in Richtung Tutzing und Seeshaupt, wo die Überlebenden am 30. April befreit wurden. Anlässlich dieses Geschehens veranstaltet die Gemeinde Poing an diesem Montag, 27. April, eine Gedenkfeier für die Opfer des Häftlingstransports an dem von Karl Orth geschaffenen Mahnmal. Bei der Feier, die um 17 Uhr beginnt, sprechen Poings Bürgermeister Albert Hingerl, Pfarrer Michael Simonsen und Pfarrer Michael Holzner.

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