In Memoriam:Poing ehrt Max Mannheimer

In Memoriam: Max Mannheimer besuchte bis kurz vor seinem Tod Schulen im Landkreis, um den Schülern als Zeitzeuge vom Nazi-Regime zu berichten

Max Mannheimer besuchte bis kurz vor seinem Tod Schulen im Landkreis, um den Schülern als Zeitzeuge vom Nazi-Regime zu berichten

(Foto: Christian Endt)

Das Bürgerhaus wird nach ihm benannt

Das Poinger Bürgerhaus wird bald ein neuer Schriftzug zieren: Nach dem Willen des Gemeinderats wird es künftig Max-Mannheimer-Bürgerhaus heißen. Die Gemeinde ehrt damit einen Mann, dessen Schicksal eng mit der Historie Poings verknüpft ist: Mannheimer saß im sogenannten Todeszug, in dem im April 1945 vorwiegend jüdische Häftlinge aus dem KZ-Außenlager Mühldorf nach Seeshaupt gebracht werden sollten.

Mannheimer überlebte das Massaker des Poinger Todeszuges

In Poing machte der Zug Halt, viele Häftlinge wurden beim Versuch zu fliehen ermordet. Max Mannheimer überlebte - und bis zum Ende seines Lebens machte er es sich zur Aufgabe, über die Schrecken des Holocaust aus seiner ganz persönlichen Perspektive zu erzählen. Auch in Poing war er regelmäßig zu Gast - in den Schulen, aber auch bei den jährlichen Gedenkfeiern zum Todeszug.

Übereinstimmender Wunsch aller Fraktionen war es deshalb, Mannheimer zu ehren. Bereits Ende 2016 beschloss der Gemeinderat, ein Gebäude, eine Straße oder einen Platz nach ihm zu benennen. Seither haben Historiker, Vertreter der Kirchen und der Gemeinde sich Gedanken darüber gemacht, auch die Angehörigen Mannheimers wurden konsultiert. In Erwägung gezogen wurde Mannheimer als Namensgeber unter anderem für die neue Grundschule oder die neue Unterführung in der Ortsmitte. Letztlich war man sich einig, dass das Bürgerhaus als Stätte der Begegnung sich am besten eignet, um an ihn zu erinnern.

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