Hohenlinden:Mittagsbetreuung wird nicht teurer

Gemeinderat Hohenlinden will Gebühren trotz Defizit stabil halten

Eltern müssen auch in Zukunft für die Mittagsbetreuung nicht mehr zahlen: Der Gemeinderat hat bei der jüngsten Sitzung mehrheitlich beschlossen, die Gebühren trotz eines jährlichen Defizits nicht zu erhöhen. Bürgermeister Ludwig Maurer (ÜWH) räumte zwar ein, dass auch der Rechnungsprüfungsausschuss auf dieses Defizit bereits hingewiesen habe. Allerdings wolle sich die Gemeinde weiterhin familienfreundlich zeigen und Eltern nicht über Gebühr zur Kasse bitten. Geschäftsleiterin Barbara Hartl berichtete über die Ergebnisse eines Vergleichs der Hohenlindener Gebühren mit Mittagsbetreuungen der Nachbargemeinden. Die Verwaltung sei nach dem Vergleich zu dem Schluss gekommen, dem Gemeinderat derzeit keine erneute Gebührenerhöhung vorzuschlagen, somit bleiben die Preise auf dem Niveau von 2007.

Maurer sagte, die Gemeinde wolle an anderer Stelle für zusätzliche Einnahmen sorgen, nämlich durch höhere Steuerhebesätze, die am Jahresende diskutiert und beschlossen werden sollen. Auch Zweiter Bürgermeister Thomas Riedl (CSU) sprach sich gegen eine Erhöhung aus. Der Vorsitzende des Rechnungsprüfungsausschusses Alois Grabl (CSU) wies allerdings darauf hin, dass sich das Minus in den vergangenen Jahren "ständig erhöht" habe. Barbara Hartl entgegnete, dass in den Ausgaben auch Investitionen enthalten seien, um die Rahmenbedingungen für die Mittagsbetreuung in den Räumen zu verbessern. Gemeinderätin Hildegard Fröhlich (ÜWH) wies darauf hin, dass der Gemeinde das pädagogisch gut ausgebildete Personal für die Betreuung der Kinder auch "etwas wert sein muss". Rechnungsprüfer Wolfgang Hutterer (ÜWH) fügte an, dass bei der Mittagsbetreuung in Hohenlinden auch langfristig kein Defizitausgleich über die Gebühren realistisch sei: "Ein Defizit wird bleiben und von der Gemeinde auszugleichen sein." Sein Kollege Josef Neumeier (Bürgerliche) sah den Sachverhalt kritischer: "Wir müssen da was machen, um die Kosten zu senken." Die seit kurzem fraktionslose Gemeinderätin Johanna Seitz fügte an, dass durch eine bessere Auslastung und mehr Kinder als Teilnehmer der Mittagsbetreuung das Defizit etwas reduziert werden könnte. Der Gemeinderat sprach sich schließlich bei einer Gegenstimme dafür aus, die Gebühren unverändert zu lassen.

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