Hohenlinden:Im Herbst wird saniert

Hohenlinden Kirchplatz Kirchenvorplatz

Richtig schön soll es in Hohenlinden nicht mehr nur bei gutem Wetter sein, sondern immer. Die Ortsmitte samt Durchfahrt wird von Herbst an saniert.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Hohenlindens Gemeinderat bringt die seit Jahrzehnten geplante Neugestaltung der Ortsmitte auf den Weg

Von Philipp Schmitt, Hohenlinden

Hohenlindens Ortsmitte soll saniert werden, das hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Demnach sollen die Bauarbeiten im Herbst dieses Jahres im Bereich entlang der Ortsdurchfahrt beginnen. Den Beschluss dazu fasste der Gemeinderat diese Woche einstimmig. Wenn es mit der Neugestaltung so richtig los gehe und ein Gehweg und eine deutlich schmälere Ortsdurchfahrt entstehen sollen, kann es im Ort zu Behinderungen wegen der Bauarbeiten kommen - die Gemeinde wolle aber die Beeinträchtigungen der Anwohner durch eine gute Planung möglichst minimieren, hieß es dazu von Hohenlindens Bürgermeister Ludwig Maurer (ÜWH).

Die Gemeinde setzt damit ein Projekt um, dass sie im Ort seit Jahrzehnten diskutieren. Bereits vor zwölf Jahren wurde eine umfassende Rahmenplanung mit dem Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München abgeschlossen, dann gestaltete sich die Umwidmung der Umgehungsstraße und Abstufung der Hauptstraße, beides ist inzwischen erfolgt, als wichtige Voraussetzung für eine neue Ortsdurchfahrt jahrelang schwierig. Inzwischen wurde jedoch festgestellt, dass das in Rücksprache mit Vertretern der Bezirksregierung vorgesehene und erst seit einigen Jahren bestehende bayerische Förderprogramm "Aktive Zentren" 2017 wohl nur Zuschüsse an bereits geförderte Projekte von Gemeinden, die bereits im Verfahren sind, ausschüttet werden. Hohenlinden müsste also bei diesem Förderprogramm beim Vorhaben, die Ortsmitte neu zu gestalten, wegen ungeklärter Finanzierungsfragen mit unerwarteten Verzögerungen des Zeitplans rechnen.

Deshalb geht die Gemeinde nun auf Empfehlung der zuständigen Mitarbeiterin der Regierung von Oberbayern in die Offensive und einen anderen Weg: Es werde, so Bürgermeister Maurer, ein Wechsel in das seit längerer Zeit auf Bundesebene bestehende und deshalb im Hinblick auf die Ausstattung der Fördertöpfe stabilere Förderprogramm "Soziale Stadt" nach dem am Montag erfolgten Beschluss des Gemeinderats forciert: "Wenn wir unseren Zeitplan einhalten wollen, sind wir zum Wechsel gezwungen", sagte Maurer. "Wir müssen zwar zusätzliche Unterlagen anfertigen und einreichen, ich bin aber zuversichtlich, dass wir in das Programm aufgenommen werden."

Das Thema sei beim Gespräch zur Ortsmittengestaltung Hohenlindens mit Vertretern der Behörden erörtert worden, Vertreter der Bezirksregierung hätten zum Wechsel bereits vielversprechende Vorgespräche mit der Obersten Baubehörde geführt, die Gemeinde müsse nun ein städtebauliches Entwicklungskonzept vorlegen, hieß es. Hohnenlindens Zweiter Bürgermeister Thomas Riedl (CSU) war zwar nicht begeistert, er habe dabei "ein blödes Gefühl", sagte er. Ihm sei aber "die Alternativlosigkeit" des Wechsels aufgrund der relativ leeren Fördertöpfe im ursprünglich vorgesehenen bayerischen Förderprogramm und wegen des straffen Zeitplans bewusst.

Riedl wollte wissen, ob auch im Bundesprogramm 60 Prozent der förderungsfähigen Kosten bezuschusst würden und welche Verzögerungen durch die Anfertigung neuer Unterlagen beim Zeitplan zu erwarten sind. Maurer teilte dazu mit, dass er bei einer Aufnahme ins Bundesprogramm im Hinblick auf die Fördersumme "keine Nachteile" für die Gemeinde erwarte, das Programm sei zudem im Hinblick auf die Ausstattung der Fördertöpfe stabiler. Es sei aber beim Zeitplan wegen der erforderlichen Erstellung der neuer Unterlagen und Förderanträge möglich, dass die Umsetzung der ersten Ortsmitte-Maßnahmen nicht wie geplant im Herbst sondern erst 2018 starten könnten: "Größere Verzögerungen erwarte ich aber nicht", sagte Maurer dazu.

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