Hohenlinden: Bürgerentscheid:Seniorenhaus soll auf die Abtwiese

Die Entscheidung über das neue Seniorenhaus ist gefallen: Die Hohenlindener haben für den Vorschlag des Gemeinderats votiert. Die Initiatoren des Bürgerbegehrens sind enttäuscht.

Philipp Schmitt

Die Hohenlindener wollen, dass das geplante Seniorenhaus auf der gemeindeeigenen Abtwiese am Sportplatz gebaut wird. Beim ersten Bürgerentscheid in der Geschichte des Orts haben sich am dritten Adventssonntag 432 Wahlberechtigte für diesen Standort und damit den Vorschlag des Gemeinderats ausgesprochen, der das Ratsbegehren "Für seniorengerechtes Wohnen und Volksfest nah am Ortskern" eingebracht hatte.

Hohenlinden: Bürgerentscheid: Die Bürger haben entschieden: Das Seniorenhaus soll auf der Abtwiese gebaut werden.

Die Bürger haben entschieden: Das Seniorenhaus soll auf der Abtwiese gebaut werden.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Für den Alternativstandort am Kronacker Weg stimmten 308 Hohenlindener - das von Josef Neumeier (Bürgerliche) und dem früheren Kreisrat Peter Speckmaier (CSU) initiierte Bürgerbegehren ist damit gescheitert. Insgesamt gaben am Sonntag 760 Bürger ihre Stimme ab, das sind rund 35 Prozent der Wahlberechtigten.

"Das Ergebnis ist eine Bestätigung des Gemeinderats, der sich bereits 2009 auch aus ortsplanerischen Gründen mit elf zu vier Stimmen für den Standort Abtwiese entschieden hatte", erklärte Bürgermeister Ludwig Maurer (ÜWH). Nach den heftigen Streitigkeiten zur Standortfrage der vergangenen Wochen müsse nun wieder Ruhe einkehren, fügte der Gemeindechef hinzu, der sich wie der Initiator des Ratsbegehrens Thomas Riedl (CSU) deutlich für die Abtwiese ausgesprochen hatte. "Der Bürger hat entschieden, wir müssen jetzt im Gemeinderat wieder nach vorne schauen", sagte Riedl.

Vor allem im CSU-Ortsverband hatte die Standortfrage in den vergangenen Wochen zu Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Vorsitzenden Riedl und seinem Vorgänger Speckmaier geführt, der als Chef der örtlichen Senioren-Union den ungefähr 5000 Quadratmeter großen Standort am Kronacker Weg im neuen Dorfzentrum neben dem Rathausplatz als Standort gefordert hatte. Sein Argument: Die Senioren würden dort nicht in die Ecke gedrängt.

Speckmaier, Neumeier und Otto Hornig (Bürgerliche), die für den Erfolg des Bürgerbegehrens gekämpft hatten, zeigten sich nach der Niederlage enttäuscht, wollen die Entscheidung der Mehrheit aber akzeptieren: "Wir haben es probiert, viele Leute haben die Machtspiele nicht durchschaut, die einige gespielt haben", sagte Neumeier. Die Initiatoren des Bürgerbegehrens wiesen darauf hin, dass die Ergebnisse eines Lärmgutachtens noch aussteht, und dass danach alles wieder anders aussehen könne.

Mit der Entscheidung für die Abtwiese haben sich die Bürger auch dafür ausgesprochen, dass das Volksfest künftig am Kronacker Weg stattfindet. Riedl hatte im Antrag zum Ratsbegehren die Zukunft des Volksfestes mit der Standortentscheidung für das Seniorenhaus verknüpft und den Gedanken ins Spiel gebracht, dass das Fest 2011 wohl zum letzten Mal auf den für Wohnhäuser vorgesehenen vorderen Teil der Abtwiese stattfinden werde. Der neue Standort könne dann das Areal am Kronacker Weg sein.

Unterstützt wurde diese Idee von Bürgermeister Maurer, der darauf hinwies, dass es keinen anderen geeigneten Standort im Ortszentrum gebe. In einem nächsten Schritt zur Realisierung einer finanzierbaren Senioren-Wohnanlage sollen nun die Bürger nach ihren Vorstellungen befragt werden.

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