Pünktlich zum anstehenden Jahreswechsel wurde nun in Hohenlinden eine Zwischenbilanz zum Bau der mehr als neun Millionen Euro teuren seniorengerechten Wohnanlage auf der Abtwiese gezogen. Bürgermeister Ludwig Maurer (ÜWH), Projektleiter Martin Schallmoser vom beratenden Unterhachinger Büro Haupt & Partner und die Architektin Regina Gaigl informierten den Gemeinderat über den Fortschritt des Projekts.
"Wir sind mit dem Verlauf zufrieden, es wurde auf der Baustelle intensiv gearbeitet", sagte Maurer zur Realisierung des von der Gemeinde in Eigenregie auf den Weg gebrachten größten gemeindlichen Bau-Projekts der Geschichte. Ingenieur Schallmoser teilte mit, dass nach fast 90 Prozent ausgeschriebener und vergebener Aufträge für die Gewerke die berechneten Kosten derzeit um 4,4 Prozent unterschritten wurden. Als größeres noch auszuschreibendes Gewerk stehen im nächsten Jahr noch die Außenanlagen an. Zudem müssen an der neuen Seniorenresidenz die bereits begonnenen Verputzarbeiten abgeschlossen sowie Parkett und Fliesen verlegt werden. Beim Ingenieurbüro Haupt zeigt man sich zuversichtlich, den geplanten Kostenrahmen einzuhalten,genau wie den Zeitplan, der eine Fertigstellung für Mitte 2017 vorsieht. "Wir sind mit dem bisherigen Verlauf der Bauarbeiten zufrieden und mit den Planungen fast durch", fasste Architektin Gaigl zusammen.
Auch über die Vergabe von Aufträgen wurde entschieden, der Schließ- und Lüftungsdienst geht für 14 993 Euro an eine Firma aus Neufarn, die Maler- und Lackierarbeiten übernimmt für 94 222 Euro eine Firma aus Bad Griesbach. Weil dieses Angebot deutlich unter der Kostenschätzung und den Angeboten der Wettbewerber lag, gab es einige skeptische Nachfragen von Barbara Meyer (ÜWH), Theo Falterer (Bürgerliche) und Horst Bolscho (CSU): "Da kann doch etwas nicht stimmen", sagte Meyer. "Wer kontrolliert, welche Farbe verwendet wird und wie viele Anstriche erfolgen?", wollte Falterer wissen. Bolscho fand den Preisunterschied "schon erstaunlich".
Schallmoser räumte ein, dass es sich um "ein sehr günstiges Angebot handelt". Er habe den Vertreter der Firma deshalb zum "Klärungsgespräch" gebeten und die Firma genauer unter die Lupe genommen. Mit dem Ergebnis: "die Firma ist in Ordnung". Zur Vergabe des Schließ- und Lüftungsdienstes teilte Schallmoser mit, dass sich bisher Mitarbeiter der mit dem Rohbau beschäftigten Firma um diese Aufgaben gekümmert haben. Weil diese Firma nun während der Weihnachtspause und nach Abschluss vieler Arbeiten nicht mehr ständig auf der Baustelle mit Mitarbeitern präsent ist, sei der separate Schließ- und Lüftungsdienst erforderlich.
Nächstes Jahr soll es aufgrund des Interesses vieler Bürger an dem Bauprojekt eine weitere öffentliche Informationsveranstaltung und ein Besichtigungstermin der Baustelle auf der Abtwiese geben. "Der Termin steht aber noch nicht fest", fügte Bürgermeister Maurer an, voraussichtlich aber im ersten Quartal 2017. In den ersten drei Monaten des neuen Jahres muss der Gemeinderat auch die Kriterien und Konditionen für die Vermietung der Wohnungen in der seniorengerechten Wohnanlage bestimmen.