Der neue Hohenlindener Seniorenbeirat hat sich am Donnerstag konstituiert. Zu seinem Sprecher wählten die Mitglieder Hermann Müller. "Wir werden viel zu tun haben, wir wollen eine Art Vorreiterrolle übernehmen und Wünsche und Vorschläge von Senioren umsetzen", sagte Müller. Das Ziel, rasch solche Seniorenbeiräte in den Gemeinden Hohenlinden, Forstern, Pastetten und Buch am Buchrain zu gründen, wurde auch in der kürzlich abgeschlossenen interkommunalen Modellstudie "Älter werden auf dem Lande" verankert. Hohenlinden geht nun mit seinem Beirat voran.
"Wir sind gefordert und haben einen Haufen Arbeit vor uns", sagte der neue Sprecher. Es gibt bereits Gespräche mit Senioren aus den Nachbargemeinden, die dort ebenfalls Beiräte gründen wollen. "Wir werden die Leute über unsere Erfahrungen informieren", sagte der 77-jährige pensionierte Zahntechniker. Er hatte als Sprecher der Initiative "Aktiv im Alter" bereits im vergangenen Jahr die Gründung des Seniorenbeirats beantragte. In den vier Gemeinden aus den Landkreisen Ebersberg und Erding wird über eine in Kooperation mögliche Pflegeeinrichtung zu diskutieren sein, bei diesem Prozess könnten Seniorenbeiräte eine wichtige Rolle spielen: "Wir müssen uns gemeinsam überlegen, wie und wo wir ein Pflegeheim realisieren können", sagte Müller. In der Modellstudie hatten die Bürgermeister der vier beteiligten Gemeinden übereinstimmend signalisiert, dass beim Thema Pflege über eine gemeinsame Lösung nachgedacht werden soll. Die Gespräche befinden sich aber noch in der Anfangsphase, so muss zunächst die Standortfrage geklärt werden. Müller ist jedenfalls motiviert und voller Arbeitseifer, er geht davon aus, dass der Beirat in den nächsten Monaten mehrmals tagen wird. Er hoffe nun auf rege Mitarbeit des Senioren-Teams. Zu den Sitzungen würden neben dem Bürgermeister auch die Seniorenbeauftragten des Gemeinderats eingeladen, kündigte er an.
Bürgermeister Ludwig Maurer (ÜWH) habe die Gründung des Seniorenbeirats am Anfang zwar etwas skeptisch beurteilt, so die Einschätzung Müllers, er zeige aber nun Interesse und unterstütze die Idee - wofür sich Müller bedankte. Auch die Arbeit von Geschäftsleiterin Barbara Hartl, die im Vorfeld die Gründung des Seniorenbeirats vorbereitete, würdigte der Sprecher. "Ich wünsche dem Seniorenbeirat viel Erfolg", sagte Maurer. Er sei nicht sicher gewesen, ob wegen der vielen Vereine und in der Seniorenarbeit tätigen Institutionen in der Gemeinde ein Seniorenbeirat erforderlich sei. Inzwischen sei er aber froh, dass der neue Beirat zustande gekommen ist. Die Modellstudie habe gezeigt, dass neben dem Thema Pflege auch das Thema Mobilität gemeindeübergreifend gelöst werden müsse. Es sei wichtig, dass ältere Menschen mobil bleiben können. Maurer wies auf die in Hohenlinden neu geplanten seniorengerechten Wohnungen und Appartements im neuen Baugebiet "Abtwiese" hin. Hohenlinden trage durch die Seniorenresidenz in Eigenregie für seniorengerechtes Wohnen dem demografischen Wandel Rechnung. Er freue sich auf die Zusammenarbeit mit dem Seniorenbeirat und stehe für Fragen zur Verfügung, an den Sitzungen wird er aber nicht ständig teilnehmen.
Der Seniorenbeirat ist für zwei Jahre gewählt. Zur stellvertretenden Sprecherin wurde Elfriede Ochsenbauer (Katholische Kirchengemeinde/Frauengemeinschaft) und zum Schriftführer Herbert Kloiber (VdK) bestimmt. Darüber hinaus gehören Karin Seemüller (Evangelische Kirchengemeinde), Marianne Wimmer (Nachbarschaftshilfe) und Lorenz Nagler (Vertreter der Vereine) dem Beirat an. Das Gremium arbeitet ehrenamtlich, parteipolitisch sowie konfessionell unabhängig. Er soll die gesellschaftliche Teilhabe älterer Menschen stärken. Das nächste Treffen ist für den 30. Juli, 19 Uhr, in den Räumen des "i-Punkt" geplant.