Gesundheitliche Probleme:Streikende Flüchtlinge ins Krankenhaus gebracht

Hungerstreik Flüchtlinge vor LRA

Tag drei im Hungerstreik vor dem Ebersberger Landratsamt. Von den anfänglich 20 Demonstranten sind am Mittwochnachmittag noch zehn bis 14 dort.

(Foto: Photographie Peter Hinz-Rosin)

Der Hunger- und Trinkstreik vor dem Landratsamt Ebersberg für eine Arbeitserlaubnis geht weiter. Am Mittwochnachmittag werden zwei Männer vom Rettungsdienst abgeholt.

Von Korbinian Eisenberger, Ebersberg

Der Hunger- und Trinkstreik vor dem Ebersberger Landratsamt geht weiter. Am dritten Tag des Streiks sind nun zwei Männer ins Krankenhaus gebracht worden. Wie eine Sprecherin des Landratsamts auf SZ-Nachfrage mitteilte, hatten "zwei der Demonstrierenden sehr offensichtlich gesundheitliche Probleme". In Absprache mit Mitarbeitern des Landratsamts habe die Polizei deshalb am frühen Mittwochnachmittag den Rettungsdienst vom Bayerischen Roten Kreuz (BRK) gerufen, der die beiden umgehend ins Krankenhaus brachte.

Knapp 20 junge Asylsuchende hatten sich seit Montagnachmittag vor der Behörde versammelt und ihre Transparente ausgerollt, "Bleiberecht für alle sofort", "We want Freedom" oder "Refugees Welcome" steht darauf. Die Protestler kommen überwiegend aus Pakistan und Afghanistan, sie befinden sich seit Dienstagmorgen im Hungerstreik, auch trinken wollen sie nichts mehr. Nach Angaben des Landratsamt sind derzeit noch "zehn bis 14 Personen" am Streik vor dem Amt beteiligt.

Bereits gegen Mittag hatte es so ausgesehen, dass mehrere von ihnen Hilfe bräuchten. Nach Angaben des Landratsamts wurde der Rettungsdienst bereits zwischen 11 und 12 Uhr schon einmal gerufen, woraufhin drei BRK-Rettungsfahrzeuge zum Landratsamt kamen. Dort wurde bei mehreren Demonstranten der Blutdruck gecheckt, allerdings bestand wohl noch kein Anlass, einen der Männer ins Krankenhaus zu bringen. Drei Stunden später ging es dann "zwei Personen schlechter", so die Landratsamts-Sprecherin. Es sei anzunehmen, dass die beiden Männer in die Ebersberger Kreisklinik gebracht wurden, wo sie derzeit versorgt werden.

Die Geflüchteten streiken für Bleiberecht und für die Möglichkeit zu arbeiten, was während eines laufenden Asylverfahrens gesetzlich verwehrt ist und von Asylhelferkreisen kritisiert wird. Im Ebersberger Landratsamt hat man, nach Rücksprache mit der Polizei, entschieden, die Demonstranten vorerst gewähren zu lassen. Angemeldet ist die Protestaktion bis Ende der Woche.

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