Hilfe auf vier Rädern:Platz für neue Angebote

Mit den Spenden der SZ-Leser kann das Caritas-Zentrum in Grafing einen Bus anschaffen

karin kampwerth

- Raus aus der Parklücke, Rückwärtsgang rein und geschickt ganz dicht an die Hauswand des gegenüberliegenden Gebäudes ran, um dann zu wenden, damit er für den Fototermin gut dasteht: Ludwig Mittermeier ist die Begeisterung anzusehen, mit der er den neuen Bus des Caritaszentrums im Hof der Einrichtung in Grafing rangiert. "Als Zivildienstleistender bin ich mit einem Bus kreuz und quer durch den Landkreis gefahren", erzählt Mittermeier. Am Steuer des neuen Fahrzeuges, das natürlich viel komfortabler ausgestattet ist, als zu Mittermeiers Zivildienstzeiten, werden künftig aber die Mitarbeiter des Kreisgeschäftsführers der Caritas sitzen. Die Anschaffung möglich gemacht haben die großzügigen Spenden der SZ-Leser an den Adventskalender für gute Werke der Süddeutschen Zeitung.

"Mit so einem Fahrzeug ergeben sich so viele neue Projekte, um unsere Patienten noch mehr zu fördern", schwärmt Gabriele Althammer-Radan. Die Leiterin der Caritas-Suchtambulanz wird den Bus hauptsächlich in ihrem Team einsetzen. "Öffentliche Zuschüsse gibt es für so etwas ja nicht", sagt Althammer-Radan. Dabei sei die Präventionsbeauftragte der Suchtambulanz, Julia Beckmann, viel an Schulen im ganzen Landkreis genauso wie auf Veranstaltungen unterwegs. Und das meist mit einer Menge Material inklusive der Saftbar, mit der sie Jugendliche über den Missbrauch von Alkohol und Drogen aufklärt. "Bisher musste sie dafür immer in ihrem Privatfahrzeug fahren", sagt Althammer-Radan. "Jetzt haben wir endlich einmal Platz." Zum Beispiel auch, damit sich Beckmann bei Präventionsveranstaltungen mit Jugendlichen zum Gespräch zurückzuziehen kann. Doch die Einsatzmöglichkeiten des Fahrzeuges, das über neun Sitze verfügt, sind noch weitaus vielfältiger.

"Das ist der erste Bus, den wir hier haben", sagt Kreisgeschäftsführer Mittermeier. Damit könnten nun auch Ausflüge mit den Demenzgruppen oder mit den 14 Patienten im betreuten Wohnen der Suchtambulanz gemacht werden. "Und wir können Patienten zu Gruppenstunden hier in Grafing abholen, die zum Beispiel in Markt Schwaben wohnen", ergänzt Gabriele Althammer-Radan. "Das gab es bis jetzt einfach nicht", sagt Mittermeier. "Deshalb sind wir überglücklich."

Eingesetzt wird das Fahrzeug darüber hinaus für die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Tafel, die damit Lebensmittel von den Supermärkten einsammeln. Diese hätten bislang ebenfalls in ihren Privat-Pkw unterwegs sein müssen. Der Bus sei besonders praktisch, weil sich die Sitze einfach ein- und ausbauen ließen.

Aus Eigenmitteln hätte die Caritas für den Landkreis einen solchen Bus niemals anschaffen können, sagt Mittermeier. Deshalb sei er den SZ-Lesern besonders dankbar. "Ohne eine solche Unterstützung geht vieles ja gar nicht mehr", stellt Mittermeier fest.

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