Der Bauausschusses des Landkreises München wird sich an diesem Dienstag mit den Planungen für einen Schulcampus in der Gemeinde Haar befassen. Und vieles deutet darauf hin, dass die Kreisräte erste konkrete Schritte für die Realisierung einer Realschule samt Beruflicher Oberschule möglichst mit dem Ausbildungsschwerpunkt "Gesundheit und Pflege" auf den Weg bringen werden. Das Gremium könnte Landrat Christoph Göbel (CSU) schon an diesem Dienstag damit beauftragen, mit der Landeshauptstadt über den Kauf des für den Schulcampus auserkorenen Grundstücks am Bahnhof Gronsdorf in Verhandlungen zu treten. Allein dieser Auftrag an Göbel hätte starke Signalwirkung weit über reine Absichtserklärungen hinaus.
Denn der Plan, die beiden Schulformen in Kombination in der Gemeinde Haar anzusiedeln, hängt von zwei entscheidenden Faktoren ab. Zum einen ist die Frage, ob sich die Kommune die finanzielle Belastung durch einen Realschulbau überhaupt wird leisten können - gemäß der Neuregelungen innerhalb der Schulzweckverbände müsste Haar zwei Drittel der Kosten eines Neubaus stemmen. Dies hatte Haars Bürgermeisterin Gabriele Müller (SPD) stets zum Anlass genommen, einen Schulneubau in ihrer Kommune in Zweifel zu ziehen; trotzdem hatte sich der Gemeinderat am 31. Mai mehrheitlich für den Schulcampus ausgesprochen.
Die zweite Hürde besteht darin, ein geeignetes Grundstück zu finden, das der Landkreis kaufen kann. Die Verwaltung im Landratsamt lässt nun im Vorfeld der Bauausschusssitzung an diesem Dienstag im Landratsamt verlauten, dass der "Fortschritt der Grundstücksverhandlungen" mit der Landeshauptstadt bezüglich des Areals am Gronsdorfer Bahnhof einen "günstigen und schnellen Grunderwerb" vermuten lassen. Dies hat Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) dem Münchner Landrat mitgeteilt. Damit wird der Schulcampus immer wahrscheinlicher. Der Neubau einer Realschule in Gronsdorf hätte unmittelbare Auswirkungen auf den Schulstandort in Baldham. Die Realschule dort würde dank einer neuen Schule deutlich entlastet.