In der Traglufthalle in Grub ist es am Donnerstagabend zu einer Schlägerei zwischen den Bewohnern gekommen. Vier Personen, darunter ein Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes wurden leicht verletzt, teilt Jürgen Weigert, Pressesprecher des für den Landkreis zuständigen Polizeipräsidiums Oberbayern Nord mit. Außerdem nahm die Polizei, die zwischenzeitlich mit 18 Streifenwagen im Einsatz war, vier Bewohner der Halle vorläufig in Gewahrsam.
Auslöser des Streits und der folgenden Handgreiflichkeiten war, dass ein eritreischer Flüchtling sein Abendessen in den Schlafbereich mitnehmen wollte. Als ihn ein Sicherheitsmann darauf ansprach, dass dies nicht erlaubt sei, warf der Eritreer seinen Teller durch den Raum und traf damit eine Gruppe von Syrern. Diese wollten sich das nicht gefallen lassen, es kam zu einem Handgemenge, in dessen Folge neben Fäusten wohl auch Einrichtungsgegenstände flogen.
Da die Halle mit mehr als 200 Menschen belegt ist, bestand durchaus die Gefahr einer größeren Eskalation, sagt Weigert. Darum sei nach der Alarmierung gegen 20 Uhr auch mit einem Großaufgebot von 18 Streifen aus Poing und München nach Grub angerückt. Beim Entreffen der Einsatzkräfte habe sich die Lage allerdings schon wieder weitgehend beruhigt gehabt, so Weigert. Die Beamten befragten anschließend die Bewohner und nahmen je zwei Personen aus den beiden an der Schlägerei beteiligten Gruppen vorläufig in Gewahrsam. Die Vorwürfe an sie lauten Landfriedensbruch und gefährliche Körperverletzung.
Die Halle in Grub war erst vor wenigen Tagen bezogen worden. Sie dient als Ausweichquartier für die Traglufthalle in Pliening, die nach einem Feuer am vergangenen Montag bis auf weiteres unbewohnbar ist. Bereits beim Umzug hatte es Differenzen zwischen eritreeischen und syrischen Flüchtlingen gegeben.