Grasbrunn:Im Ausnahmezustand

La Brass Banda in München, 2017

La Brass Banda spielt auf internationalen Bühnen - und am Samstag im Bierzelt des Grasbrunner Burschenvereins.

(Foto: Florian Peljak)

Zum Konzert von La Brass Banda in Grasbrunn kommen am Samstag so viele Besucher, wie das Dorf Einwohner hat

Von Daniela Bode, Grasbrunn

Sie kommen barfuß auf die Bühne, spielen eine Mischung aus Ska-Punk, Techno, Reggae und Brass und machen einfach gute Laune. Am Samstagabend kommt die Band La Brass Banda im Rahmen ihrer Bierzelttour in die Festhalle am Neukeferloher Weg in Grasbrunn. Die Vorfreude ist groß - für die Organisatoren vom örtlichen Burschenverein bedeutete das ausverkaufte Konzert der Blasmusiker aus Übersee am Chiemsee aber auch viel Arbeit. Immerhin erwarten sie 1300 Gäste. Das sind fast so viele Menschen, wie Grasbrunn Einwohner hat. Man könnte sagen, das Dorf befindet sich im Ausnahmezustand. Natürlich auch, weil die Burschen seit sechs Wochen Maibaumwache halten und von Freitag bis zum ersten Mai am Montag durchfeiern werden

Schon voriges Jahr starteten die Burschen mit ihren Planungen für das Festwochenende. Im Herbst kam die Zusage von La Brass Banda, erzählt Burschen-Vorsitzender Michael Bichlmeier. Die Musiker haben schon auf vielen Bühnen der Welt gespielt. Zwischendurch geben sie immer wieder Bierzelt-Konzerte. Eher mühsam mussten sich die Burschen dann die Genehmigungen für das Festwochenende erarbeiten. Die Gemeinde hatte ihr Okay problemlos erteilt. Aber das Landratsamt verlangte mehrmals Nachbesserungen, bis die Pläne für die Festtage und das Konzert ihren Ansprüchen genügten. "Da ging es um Fluchtwege und wo die Security sie absichern muss", sagt der Vorsitzende. Hinter der Halle haben die Burschen nun ihr Zelt aufgebaut, wo sie an der Bar Getränke und Essen verkaufen werden. Vor der Halle ist ein Außenbereich mit einem Zaun abgesperrt.

Auch in anderer Hinsicht merkten die Organisatoren, dass ein "Riesen-Konzert" ansteht, wie Bichlmeier es nennt. So gab die Band vor, dass Getränke nicht in Glasflaschen, sondern nur in Plastikbechern verkauft werden dürfen. Außerdem mussten die Burschen ein Stromaggregat mit einer Leistung von 200 Kilovoltampere für Licht- und Soundtechnik für die Bühne organisieren. Auch einen Security-Dienst mussten sie engagieren, wobei gilt: ein Mann pro 100 Leute.

Johannes Bußjäger, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Grasbrunn, stellt für das Konzert die von ihm gepachtete Wiese am Neukeferloher Weg als Parkplatz zur Verfügung mit Platz für etwa 500 Autos. Vier Flutlichtscheinwerfer sollen nachts, wenn die Gäste das Konzert verlassen, eine gute Beleuchtung bringen. Große verkehrliche Einschränkungen durch das Konzert wird es nicht geben - nur der Neukeferloher Weg soll nach etwa zehn Metern gesperrt werden, damit er als Fluchtweg und für Rettungswagen frei ist.

Das Team um Bichlmeier hat für Band und Team im Hotel Jagermo der Familie Bußjäger für die Nacht vom 29. auf den 30. April Zimmer gebucht. Praktisch ist es für die Band auch, laut Bußjäger sind es nur drei Minuten Fußmarsch zur Festhalle. "Hoff' ma mal, dass es ihnen bei uns taugt", sagt der Feuerwehrkommandant. Wenn sie schon in Grasbrunn seien, freue er sich, dass sie bei ihnen wohnten. Wie Bichlmeier erzählt, hätte die Band zwar anfangs Extrawünsche geäußert - jeder sollte in einem Einzelzimmer wohnen. Das habe sich dann aber regeln lassen. Das findet er gut, denn ihnen sei wichtig gewesen, dass die Band und ihre Crew in ein und demselben Haus wohnen. Auch die Besprechung über den Ablauf des Abends mit der Band vor kurzem sei "richtig griabig" gewesen, sagt Bichlmeier. "Es wird natürlich ein supergeiles Konzert", ist er sich sicher. Andererseits räumt er ein: "Ich persönlich freue mich aber auch, wenn das Festwochenende vorbei ist, weil es viel Arbeit war."

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