Grafing:Nur unter Auflagen

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Grafing billigt höheren Zuschuss für Tierschutzverein

Von Thorsten Rienth, Grafing

Wenn der Grafinger Finanzausschuss oder jener für Kultur- und Sport zum Jahresende hin tagen, sind die Tagesordnungen meist länger als sonst. Mit dabei sind dann nämlich allerlei Zuschussanträge von Vereinen oder Einrichtungen für besondere Ausgaben aus dem ablaufenden Jahr. Mal geht es um Jugendabteilungen, die Unterstützung für Turnierfahrten erbeten, mal um Anschaffungen von Kindergärten oder um Zuschüsse für Konzerte. In der Regel sind die Beschlüsse Formsache. Die Beitragserhöhung für das Tierheim des Ebersberger Tierschutzvereins in der jüngsten Sitzung des Finanzausschusses ist von dieser Sorte nicht gewesen - obwohl die meisten anderen Landkreisgemeinden bereits zustimmt haben.

Seit einem halben Jahr sei die neue Auffangstation in Betrieb, berichtete der Verein in seinem Antrag. Für die Finanzierung legen die umliegenden Gemeinden auf Basis einer Zweckvereinbarung zusammen. 40 Cent waren zuletzt pro Jahr und Einwohner zu bezahlen. Das halbe Jahr habe aber gezeigt: Damit sei der Betrieb nicht mehr zu bewerkstelligen. 80 Cent seien nötig. Es war der Satz, der die sparsamen Stadträten aufhorchen ließ. "Diese Art und Weise erschreckt mich schon", stellte CSU-Fraktionschef Max Graf Rechberg klar. "Das ist ja eine glatte Verdopplung!" Das wiederum war das Stichwort für die Ausschussmitglieder, die vorgelegte Kostenaufstellung der Ebersberger genauer anzuschauen.

"Mich macht das schon irgendwie stutzig", sagte die SPD-Ortsvorsitzende Regina Offenwanger. "Das sind doch in erster Linie alles Kosten, die auch schon vor dem neuen Gebäude da waren." Wie das sein könne? Dies war nicht die einzige offen bleibende Frage: Warum verwende der Tierschutzverein nicht erst einmal seine Barreserven, ehe er bei den Gemeinden Zuschüsse fordere? "Wenn da 2000 Euro an Zinsen ausgewiesen sind, dann müssten sie doch noch mindestens 100 000 Euro auf der Bank haben", rechnete SPD-Stadtrat Ernst Böhm vor. Antworten gab es auf die Schnelle keine. Dem Grafinger Zuschuss in Höhe von 10 500 Euro stimmte das Gremium zwar zu. Im nächsten Jahr will man das Votum aber an die Beantwortung der Fragen knüpfen, hieß es.

© SZ vom 31.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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