Grafing:Neues Dach fürs Stadiongebäude

Grafing: Weil es reinregnet, braucht das Wirtschaftsgebäude mit Restaurant des EHC ein neues Dach.

Weil es reinregnet, braucht das Wirtschaftsgebäude mit Restaurant des EHC ein neues Dach.

(Foto: Wilhelm/oh)

Der EHC ruft Geld aus jährlichem Investitionskostenzuschuss ab

Von Thorsten Rienth, Grafing

Vor gut zehn Jahren war das Dach des Grafinger Eisstadions mit der Sanierung an der Reihe. Dieser Tage folgt das Wirtschaftsgebäude nebenan. In ihm befinden sich das Büro des EHC Klostersee, die Umkleidekabinen sowie das Restaurant "Aquarium". Die Hälfte der auf etwa 72 000 Euro veranschlagten Kosten hat der Grafinger Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung bereitgestellt. Dem Rathaus zufolge liegt auch die Zusage vom Landkreis für die verbleibenden 36 000 Euro vor.

Als eine altersbedingte Angelegenheit bezeichnete Michael Schunda, zweiter Vorstand des Betreibervereins EHC Klostersee, die Situation: "Es hat reingeregnet." Weil Gefahr im Verzug bestanden hätte, holte der EHC sogleich zwei Angebote für die Dachsanierung ein und beauftragte die billigste der beiden Spenglereien. Als der Stadtrat vergangene Woche über den Zuschuss entschied, war die Sanierung deshalb schon voll im Gange.

Diesen Zeitplan konnte der EHC auch deshalb so entscheiden, weil ihm die Übernahme der Kosten vertraglich zugesichert ist: Die 36 000 Euro, die Grafing nach dem Votum aus der jüngsten Stadtratssitzung zuschießt, sind Teil des jährlichen Investitionskostenzuschusses von 50 000 Euro. Die gleiche Abmachung besteht mit dem Landkreis, sodass der EHC jährlich über 100 000 Euro für beispielsweise Ausbesserungen am Stadion verfügen kann.

Der Grafinger Stadtverwaltung zufolge rief der EHC im laufenden Jahr erst einen vergleichsweise kleinen Teil des Zuschusses ab. Knapp 15 000 Euro seien bislang ausgegeben oder beantragt. Die Kosten für die Dachsanierung des Wirtschaftsgebäudes wäre also fast vollständig durch den Grafinger Anteil gedeckt. Ohnehin sei fraglich, ob die gesamte Summe überhaupt noch in diesem Jahr abgerechnet werde, hatte die Stadtverwaltung in der Beschlussvorlage erklärt.

Wenngleich damit selbst mit Mühe kein Grafinger Budgetrisiko erkennbar war, herrschte im Vorfeld der Stadtratssitzung Aufregung. Warum denn der EHC schon wieder Geld brauche, fragten gleich mehrere Stadträte? In der Sitzung ließ sich das mit einem Verweis auf den Vertrag zwischen EHC, Stadt und Landkreis schnell klären. Aber offenbar herrscht bei einem Teil des Gremiums weiterhin Unklarheit, worin die Unterschiede zwischen Zuschüssen, Bürgschaften und Reparaturbeteiligungen liegen.

Den ebenfalls in der Sitzung präsentierten Eisstadion-Finanzplan bis einschließlich des Jahres 2020 nahm der Stadtrat zur Kenntnis. Allerdings will er die anstehenden Arbeiten bei einem Ortstermin selbst in Augenschein nehmen. Ein großer, aber etwas weiter in der Ferne liegender Posten ist darin noch nicht enthalten. Schunda nutzte jedenfalls die Gelegenheit zu einer Erinnerung: "Irgendwann in Zukunft wird es dann auch wieder um ein neues Stadiondach gehen." Zuletzt war dem so im Jahr 2007. Damals hatte sich das Problem noch mit einer Sanierung lösen lassen. Dass es beim nächsten Mal so einfach kaum werden würde, war der Nachteil der damaligen Arbeiten. Gut möglich also, dass in der Fortschreibung des nächsten Finanzplans auch von einem neuen Dach für das Station zu lesen ist.

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