Die Sanierung der zurzeit geschlossenen Grafinger Jugendinitiative (JiG) nimmt Gestalt an: In seiner nichtöffentlichen Sitzung am Dienstagabend hat der Bauausschuss die Vergabe der Elektroarbeiten beschlossen, das teilt Bürgermeisterin Angelika Obermayr (Grüne) mit. Diese Reparaturen hatten sich unlängst zusätzlich zu den noch ausstehenden Arbeiten an der Heizung in der Rotter Straße 8 (RO8) als nötig herausgestellt. Laut ihrer Facebook-Seite hoffen die Jugendlichen nun, dass bis zum 17. Juni ihre Räume wieder nutzbar sind. Dann könnte der Treff mit einer Teilnahme am Grafinger Kneipenfest wiedereröffnen.
Die Arbeiten an der Elektrik betreffen allem voran den Veranstaltungsraum des Jugendtreffs. In den vergangenen Jahren habe sich einiges an Tontechnik angesammelt, beschrieb JIG-Vorsitzender Lukas Müller das Problem. Vieles davon werde zwar nicht mehr genutzt, habe aber weiterhin am Stromnetz gehangen. "Das entspricht offenbar nicht mehr den Standards - also haben wir ausgemistet." Zusätzlich sind einige Neuerungen nötig, damit das JiG den Saal noch bis zur geplanten Sanierung der "RO8" betreiben kann. Bislang letzter Stand der Dinge ist, dass die Generalüberholung des brandschutztechnisch größtenteils gesperrten Hauses in den Jahren 2019/2020 geschehen soll.
Kurz vor der Sitzung hatten sich die Jugendlichen mit einem eindringlichen Schreiben an die Stadträte gewandt. Darin warben sie für die nötigen Arbeiten an der Elektrik. "Wir stehen als Vorstand am Scheideweg, ob wir im JiG eine Institution der Kooperation mit der Stadt, in Selbstverwaltung und mit Jugendkultur errichten können, oder ob sämtliche Planungen in diese Richtung zu ambitioniert waren und wir an dem ganz grundsätzlichen Problem fehlender beziehungsweise nicht intakter Räumlichkeiten scheitern." Das Jugendzentrum sei seit 30 Jahren fester Teil der Stadt - "und möchte dies auch noch lange bleiben."
Das Votum des Bauausschusses für die neue Elektrik dürfte also als Bekenntnis zu interpretieren sein, dem Treff mindestens bis zur großen "RO8"-Sanierung eine Perspektive zu geben. Ob die Reparaturen tatsächlich bist zum Kneipenfest abgeschlossen sein werden, bleibt allerdings offen. "Über den zeitlichen Ablauf kann noch nichts gesagt werden", erklärt Bürgermeisterin Obermayr.