Asylbewerber in Grafing:Umzug verschoben

Asylbewerber in Grafing: Der Umzug der Grafinger Asylbewerber in die Traglufthalle in Pliening ist um eine Woche verschoben.

Der Umzug der Grafinger Asylbewerber in die Traglufthalle in Pliening ist um eine Woche verschoben.

(Foto: Christian Endt, Fotografie & Lic)

Das Landratsamt verzichtet vorerst auf die Räumung der Grafinger Asylunterkunft am Gymnasium. Der Umzug wurde um eine Woche verschoben.

Von Barbara Mooser, Grafing

Der Umzug von 32 Flüchtlingen aus der Containerunterkunft am Grafinger Gymnasium in die Plieninger Traglufthalle wurde kurzfristig noch einmal verschoben. Ein Bewohner sei am Dienstag freiwillig mit nach Pliening gefahren, berichtet Anna Weininger vom Helferkreis. Die übrigen Asylbewerber seien aber noch in Grafing. "Das Landratsamt hat dankenswerterweise die endgültige Räumung auf Montag verschoben", so Weininger. Die Mitglieder des Helferkreises begrüßten das, auch wenn es sich nur um wenige Tage handle.

Sprecher der vier in der Unterkunft lebenden Nationen hätten nochmals um den Aufschub gebeten; die Gespräche zwischen ihnen und den Vertretern des Landratsamts seien sehr friedlich und ohne Konfrontationen verlaufen. Der Helferkreis hofft nun, dass sich gemeinsam mit Grafings Bürgermeisterin Angelika Obermayr (Grüne) Wege finden lassen, wie zumindest die fünf Eritreer, deren Asylanträge bereits anerkannt sind, in Grafing bleiben können.

Regierung will teure Halle nicht nur für einige wenige nutzen

Auch mehrere Stadträte haben sich dafür stark gemacht, das Thema zumindest nochmals in der Stadtratssitzung am 31. Mai zu behandeln. Zwar sei die Stadt nicht für die Unterbringung der Flüchtlinge zuständig, sagt Josef Biesenberger (Grüne), doch Gesprächsbedarf gebe es dennoch - schließlich sei völlig unklar, wie sich die weitere Situation entwickle und ob das Flüchtlingsabkommen mit der Türkei halte. "Im Moment hat man den Eindruck, es geht alles ein bisschen hopplahopp."

Unterdessen hat auch die Regierung von Oberbayern auf einen offenen Brief geantwortet, in dem sich viele Grafinger dafür aussprechen, dass die Flüchtlinge, die meist schon seit einem Jahr und länger in Grafing leben, nicht verlegt werden. "Ihre Sorgen um die angemessene Unterbringung von Asylbewerbern in Ihrem Landkreis nehmen wir sehr ernst", schreibt ein Sprecher der Regierung. Allerdings sei "eine grundlegende Anpassung angesichts der stark zurückgegangenen Zugänge" von Flüchtlingen notwendig. Vor diesem Hintergrund wäre es "unvertretbar, diese teure Traglufthalle nur für wenig dort Untergebrachte zu betreiben", so der Sprecher der Behörde.

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